Erst seit Kurzem steht fest, dass Rock am Ring von 2015 an nicht mehr am Nürburgring stattfindet. Veranstalter will nun nach Mönchengladbach. Auch neuer Festivalpartner am Nürburgring ist schon gefunden.
Nürburg/Mönchengladbach. Das Festival Rock am Ring könnte 2015 nach Mönchengladbach ziehen. Nach den Plänen des Konzertveranstalters Marek Lieberberg soll das Event künftig auf dem dortigen Gelände JHQ Rheindahlen, einem ehemaligen britischen Militärgelände, stattfinden. Ein entsprechender Antrag sei bereits gestellt worden, sagte eine Lieberberg-Sprecherin am Montag in Frankfurt.
Zuvor hatte die „Rheinische Post“ darüber berichtet. Ob es nun auch dazu komme, sei aber noch nicht klar, sagte die Sprecherin. Verwalter des Geländes ist nach eigenen Angaben die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben in Bonn.
Erst am Freitag war bekanntgeworden, dass Lieberbergs Rock am Ring in seiner bisherigen Form am kommenden Wochenende zum letzten Mal am Nürburgring in der Eifel über die Bühne geht. Grund ist laut Marek Lieberberg eine Kündigung des Vertrags seitens des Ring-Betreibers. Dessen Forderung sei wirtschaftlich nicht vertretbar. So sind laut Lieberberg nochmals etwa 25 Prozent mehr Anteile verlangt worden. Dabei sei der Nürburgring schon die teuerste Veranstaltungsstätte in Deutschland.
Neuer Festivalpartner am Nürburgring gefunden
Derweil hat der Betreiber des insolventen Nürburgrings einen neuen Partner für ein Musikfestival an gefunden. Die Deutsche Entertainment AG (Deag) ist von 2015 an der neue Partner für das Nachfolgefestival von Rock am Ring an der Eifel-Rennstrecke. Das sagte der Medienberater der Capricorn Nürburgring GmbH, Pietro Nuvoloni, am Montag. Weitere Details zu den Plänen von 2015 an würden am Dienstag unter anderem von Deag-Chef Peter Schwenkow sowie dem Geschäftsführer der Capricorn Nürburgring GmbH, Carsten Schumacher, vorgestellt.
Sanierersprecher Nuvoloni sagte, der bisherige Vertrag mit Lieberberg sei bereits im Januar und damit vor dem Verkauf an Capricorn gekündigt worden. Das sei wegen der EU-rechtlichen Vorgaben bei einem solchen Verkaufsprozess mit allen Verträgen am Ring geschehen. Die Vorstellungen beider Seiten von einem neuen Vertrag seien dann so weit auseinandergelegen, dass man nicht zusammengekommen sei.
Die Deag als neuer Veranstalter in der Eifel organisiert nach eigenen Angaben mit ihren Konzerngesellschaften in Deutschland, Großbritannien, Österreich und in der Schweiz pro Jahr mehr als 1500 Pop- und Rockkonzerte. Lieberberg hatte Rock am Ring bereits seit 1985 betrieben. Er kündigte an, einen neuen Ort für das Festival zu suchen. Eine Entscheidung soll bis Ende Juli fallen. 2013 waren zu Rock am Ring rund 87.000 Besucher und 80 Bands in die Eifel gekommen. An dem Zwillingsfestival Rock im Park in Nürnberg soll sich nichts ändern.