Umwelt-Drama in einem Vorort von Los Angeles. Nach mehreren Waldbränden in Kalifornien wurde in San Diego der Notstand ausgerufen.

Los Angeles. Aus einer geplatzten Öl-Pipeline in einem Vorort von Los Angeles sind größere Mengen Öl ausgelaufen. Fast 200.000 Liter Rohöl traten in Glendale aus, wie die Feuerwehr zunächst angab. Der lokale TV-Sender 4 Southern California sprach am frühen Donnerstag (Ortszeit) lediglich von knapp 40.000 Litern. Spezialkräften saugten das Öl ab. Das Unglück in dem Industrie-Vorort sei glimpflich verlaufen, zwei Arbeiter seien mit Atembeschwerden ins Krankenhaus gebracht worden.

Die überirdische, etwa einen halben Meter dicke Pipeline platzte laut Feuerwehr kurz nach Mitternacht. Das Öl habe sich zeitweise über eine Strecke von etwa 800 Metern ausgebreitet. In ersten Berichten der Feuerwehr hieß es, das Öl stehe teilweise einen halben Meter hoch. Ob das Grundwasser verseucht wurde, war zunächst unklar.

Einige wenige Geschäfte seien betroffen. Laut „4 Southern California“ musste ein Strip-Club evakuiert werden. Über die Ursache des Unglücks wurden zunächst keine Angaben gemacht.

Gleichzeitig kämpften Feuerwehrleute in Kalifornien gegen gut ein halbes Dutzend Buschbrände. Tausende Menschen flüchteten vor den Flammen, viele konnten auf die Schnelle nur das Nötigste mitnehmen. Nach Angaben der Behörden wurden in der Umgebung der nördlich von San Diego gelegenen Stadt Carlsbad 23.000 Anwohner aufgefordert, ihre Häuser vorsichtshalber zu verlassen.

In der Nacht zum Donnerstag konnten aber einige schon wieder zurückkehren, als Evakuierungsbefehle aufgehoben wurden. 20 Gebäude seien beschädigt oder zerstört worden, teilte die Feuerwehr in Carlsbad mit.

Der kalifornische Gouverneur rief im Bezirk San Diego den Notstand aus, um auf diese Weise rasch Einsatzteams zu mobilisieren und Geld für die Brandbekämpfung zu bekommen. Bei Temperaturen von bis zu 38 Grad, extremer Trockenheit und starken Winden wurde die Brandgefahr in Kalifornien als ungewöhnlich hoch eingestuft.

Flammen wurden gleich von mehreren Stellen im Süden des Westküstenstaates gemeldet. Der Legoland-Vergnügungspark bei Carlsbad sei wegen eines feuerbedingten Stromausfalls geschlossen worden, berichtete die „Los Angeles Times“. Ein Universitätscampus mit fast 10.000 Studenten sowie ein Teil des Militärstützpunkts Camp Pendleton mussten geräumt werden. Am Donnerstag sollten in vielen Orten Schulen und andere öffentliche Einrichtungen geschlossen bleiben.

Die Brandursuche ist nach Angaben der Feuerwehr noch nicht geklärt. Da es jedoch gleich an mehreren Stellen Flammen gab, zeigten sich die Behörden skeptisch, dass das Feuer allein auf die Hitze zurückzuführen ist. „Das wäre ein zu großer Zufall“, sagte Bill Horn von der Regionalverwaltung im Bezirk San Diego dem Sender CNN.