Der Jugendliche überlebte wie durch ein Wunder den Flug von Kalifornien nach Hawaii. Jetzt wurde ein Video veröffentlicht, wie der Schüler benommen aus dem Radkasten klettert und über den Flughafen läuft.

Honolulu. Die unglaubliche Geschichte dieses 15-Jährigen sorgte Mitte April für großes Aufsehen: Yahya Abdi hatte einen fünfstündigen Flug quer über den Pazifik, von San José in Kalifornien bis nach Hawaii, im Radkasten eines Passagierflugzeugs überlebt – trotz Eiseskälte und Sauerstoffmangel.

Jetzt veröffentlichte das hawaiianische Verkehrsministerium ein Video aus einer Überwachungskamera, das zeigt, wie der Schüler nach dem unglaublichen Flug aus dem Radkasten der Boeing 767 in drei Meter Höhe klettert und den Boden des Flughafens in Maui erreicht. Benommen läuft der 15-Jährige daraufhin über den Flugplatz. Mitarbeiter des Bodenpersonals wurden später auf den verwirrten Jungen aufmerksam.

Das Abenteuer des Jungen hatte daraufhin eine Diskussion über die Sicherheit auf Flughäfen ausgelöst – auch das eher unbeabsichtigt. Er hatte ausgesagt, dass er nach einem Streit zu Hause einfach über einen Zaun des internationalen Flughafens von San Jose geklettert sei und sich dann im erstbesten Flugzeug versteckt habe.

Denn seit den Anschlägen vom 11. September 2001 sind allein in den USA 80 Milliarden Dollar (58 Milliarden Euro) für die Sicherheit der Flughäfen ausgegeben worden. Das geht aus Zahlen der US-Verkehrssicherheitsbehörde TSA hervor. Das Geld sei in die Kontrolle der Fluggäste investiert worden, sagen Sicherheitsexperten, die vom simplen Kletter-Coup des Jungen weniger überrascht sind als die allgemeine Öffentlichkeit.

In Außenanlagen wurde wenig investiert

In die Sicherheit der Außenanlagen von Flughäfen sei, wenn überhaupt, viel weniger Geld geflossen als etwa die Kontrolle des Gepäcks der Passagiere, sagte der frühere Leiter der Sicherheitsabteilung des Tel Aviver Flughafens, Rafi Ron. "Was in San Jose passiert ist, kann jederzeit auch an anderen Flughäfen passieren", erklärt Ron, der inzwischen eine Sicherheitsberatungsfirma leitet. "Niemand kann alle diese (Überwachungs-) Monitore im Blick behalten." Alles Geld sei in die Kontrolle der Passagiere und ihres Gepäcks geflossen, die sozusagen durch den Haupteingang einen Flughafen beträten. "Die Hintertür haben wir offen gelassen."