Mehr als 800 Häuser wurden beschädigt, Schulen blieben geschlossen Die Erdstöße waren auch in den Nachbarländern El Salvador, Honduras und im Norden von Costa Rica zu spüren.
Managua. Bei einem schweren Erdbeben in Nicaragua ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen, Dutzende weitere wurden verletzt. Die Erdstöße der Stärke 6,2 beschädigten nach Regierungsangaben vom Freitag mehr als 800 Häuser. Staatspräsident Daniel Ortega rief den Notstand aus.
Betroffen war die Pazifikküste des mittelamerikanischen Landes. Das Beben ereignete sich am Donnerstagabend um 17.27 Uhr Ortszeit in einer Tiefe von zehn Kilometern. Das Zentrum lag laut US-Erdbebenwarte etwa 20 Kilometer nördlich der Hauptstadt Managua in der Nähe des Vulkans Apoyeque.
Am stärksten betroffen waren nach Angaben des Katastrophenschutzes die Städte Nagarote und Mateare nordwestlich von Managua und Momotombo in der Region León. In zahlreichen Städten, darunter Managua, flohen Menschen in Panik aus ihren Häusern. Die Erdstöße waren auch in den Nachbarländern El Salvador, Honduras und im Norden von Costa Rica zu spüren.
400 Nachbeben wurden registriert
Eine 37-Jährige Frau starb an einem Herzinfarkt, wie Krankenhausmitarbeiter in Managua dem Sender Ya sagten. Mindestens 33 weitere Menschen wurden verletzt. Tausende Familie hätten ihre Häuser verloren oder müssten schwere Schäden in Kauf nehmen, sagte Ortega. Rund 400 Nachbeben wurden registriert, darunter rund ein Dutzend der Stärke vier oder fünf. „Niemand kann voraussagen, was in den kommenden Stunden passieren wird“, warnte Ortega. Schulen blieben geschlossen.
Zu Monatsbeginn war der Norden Chiles von zwei schweren Erdbeben erschüttert worden. Tsunamiwarnungen wurden damals aber rasch wieder aufgehoben.