Der mutmaßliche Täter, der die 18-jährige Deutsche in Indien vergewaltigt haben soll, ist ebenfalls bereits festgenommen. Nach der Gruppenvergewaltigung an eine Dänin wurden zwei Männer festgenommen.

Neu Delhi. Nach der mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung einer Dänin in der indischen Hauptstadt Neu Delhi sind zwei Männer festgenommen worden. Die beiden seien „Landstreicher“ und lebten in der Nähe des Hauptbahnhofs, teilte die Polizei am Donnerstag mit.

Bei der Verhaftung am Mittwochabend hätten die Beamten einen Tablet-Computer, Kopfhörer und ein Brillenetui des Opfers gefunden. Die 51-jährige Dänin war von acht Männern ausgeraubt und vergewaltigt worden, als sie sich auf dem Weg zu ihrem Hotel im Touristenviertel Paharganj verlief.

Die Polizei hatte erklärt, alle Verdächtigen – alle mit krimineller Vorgeschichte – identifiziert zu haben und diese bald festzunehmen.

Nur wenige Tage zuvor wurde eine 18 Jahre alte Deutsche in einem Schlafwagen eines Zugs in Südindien von einem Mann missbraucht. „Sie hat am Montag Anzeige erstattet“, sagte eine Polizeisprecherin. Der mutmaßliche Täter sei ebenfalls gefasst. Das Opfer sei medizinisch untersucht worden. Es werde eine Gegenüberstellung geben. Die junge Frau war als Mitarbeiterin einer Freiwilligen-Organisation von Mangalore nach Chennai unterwegs.

Die dänische Touristin habe Strafanzeige gestellt, eine medizinische Untersuchung aber abgelehnt. Am Mittwochmorgen sei sie in ihre Heimat zurückgeflogen. Die dänische Botschaft sei über den Vorfall informiert und biete der Frau konsularische Hilfe an, hieß es. Das dänische Außenministerium erklärte, „wir wissen von dem Fall“, äußerte sich aber nicht zu Details.

Wie die Zeitung „The Times of India“ berichtete, war die Dänin vor etwa einer Woche in dem asiatischen Land eingetroffen und hatte unter anderem den Taj Mahal in Agra besucht. Einen Tag vor dem Überfall war sie in Neu Delhi eingetroffen. Die Tat habe sich nach einem Museumsbesuch in der Nähe des Bahnhofs ereignet.

Nach der Vergewaltigung sei die Dänin noch zwei Stunden von ihren Peinigern festgehalten worden, berichtete die indische Polizei. Mit einer motorisierten Rikscha sei sie schließlich ins Hotel zurückgelangt. „Die Nachtschicht sagte, sie habe geweint und gezittert, als sie zurück ins Hotel kam“, sagte Hotelbesitzer Anil Dahal. „Wir schämen uns sehr, dass das passiert ist.“

Seit der Gruppenvergewaltigung einer Studentin in einem Bus in Neu Delhi Ende 2012 steht sexuelle Gewalt in Indien im Fokus der Öffentlichkeit. Das damalige Opfer war knapp zwei Wochen nach dem Angriff gestorben.

Gerichte arbeiten seitdem schneller: Erst jüngst wurde ein Mann zu lebenslanger Haft verurteilt, weil er sich an einer Spanierin in Mumbai vergangen hat. Sechs Männer, die 2013 über eine Schweizer Touristin herfielen, müssen ebenfalls lebenslang hinter Gitter.

Trotzdem nehmen die Meldungen über Vergewaltigungen von Frauen, darunter Touristinnen, keinen Abbruch. „Die Regierung in Delhi verspricht schon lange, die Sicherheit für Frauen zu erhöhen, das sollte eine ernsthafte Priorität werden“, sagte die Vorsitzende der „Nationalen Kommission für Frauen“, Mamta Sharma, Journalisten. „Verbrechen gegen Frauen werden weiter regelmäßig begangen.“

Zuletzt hatte vor knapp zwei Wochen der Fall einer Polin Schlagzeilen gemacht. Die 33-Jährige soll von einem Taxifahrer betäubt und vergewaltigt worden sein, als sie mit ihrer zwei Jahre alten Tochter auf dem Weg von Mathura nach Neu Delhi war.