Er werde seine Show „Le Mur“ nicht fortsetzen, dafür plane er aber ein neues Programm, sagte er in Paris. „Ich habe eine Menge Leute verärgert und ich werde es weiter tun, mit Gelächter.“
Paris. Nach einem langen juristischen Streit hat der französische Komiker Dieudonné M’Bala M’Bala eine kontroverse Bühnenshow endgültig abgesagt. Er werde seine Show „Le Mur“ („Die Mauer“) nicht fortsetzen, doch plane er ein neues Programm, sagte er in Paris. „Ich habe eine Menge Leute verärgert und ich werde es weiter tun, mit Gelächter“, sagte der 47-Jährige.
In Paris hatten die Behörden erneut eine für den Abend geplante Vorstellung verboten. Die Polizei setzte das Verbot mit einer massiven Präsenz durch. Zahlreiche Fans warteten vor dem Veranstaltungsgebäude umsonst auf Einlass.
Dieudonnés Tournee mit „Le Mur“ sollte am Donnerstag in Nantes im Westen Frankreichs beginnen. Doch wenige Stunden vor dem Auftritt bestätigte der Staatsrat, das höchste Verwaltungsgericht des Landes, in letzter Instanz ein Verbot der Show.
Sechsmal wegen Antisemitismus verurteilt
Dieudonné wurde bereits sechsmal wegen Antisemitismus oder Anstachelung zu religiösem Hass verurteilt. Er hat den sogenannten Quenelle-Gruß bekannt gemacht. Dabei handelt es sich um einen Salut, bei dem der ausgestreckte rechte Arm mit der flachen Hand auf den Boden zeigt. Innenminister Manuel Valls bezeichnete dies als „umgekehrten Hitlergruß“.
Valls und die Justiz sehen in Dieudonnés Vorstellung eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und für französische Grundwerte. Der Minister hatte erklärt, die Show enthalte „schändliche und antisemitische Worte“ gegen jüdische Persönlichkeiten und „schockierende Angriffe auf das Gedächtnis an die Opfer des Holocausts“.