Mindestens vier Menschen wurden von den riesigen Wellen in den beiden Ländern fortgerissen. Auch Autos wurden von den Wassermassen erfasst.
Madrid/Biarritz. Mehrere Riesenwellen haben bei Unwettern in Spanien und Frankreich mindestens vier Menschen fortgerissen. In der Nähe von Valdoviño in Galicien im Nordwesten Spaniens wurden drei Spaziergänger am Montagabend von der stürmischen See überrascht, wie die Behörden mitteilten. In Biarritz an der französischen Atlantikküste wurde offenbar ein Obdachloser von einer Welle erfasst. Im nordportugiesischen Porto riss eine Welle dutzende Autos mit sich.
Die Suche nach den Vermissten in Spanien mit einem Schiff und einem Hubschrauber musste am Montagabend erfolglos abgebrochen werden. Sie sollte den Behörden zufolge am Dienstag fortgesetzt werden. Die Spaziergänger waren am frühen Abend am Strand unterwegs. Über die Gegend fegte zu der Zeit ein heftiger Sturm. Die Behörden hatten deshalb die höchste Alarmstufe ausgerufen und vor Wellen von bis zu neun Metern Höhe gewarnt. Starker Regen verursachte zusammen mit heftigen Stürmen zahlreiche Überschwemmungen in der Region.
Auch in acht Départements an der französischen Atlantikküste herrscht derzeit erhöhte Warnstufe wegen hohen Wellengangs. Die Polizei in Biarritz in Südwestfrankreich teilte auf der Grundlage von Augenzeugenberichten mit, dass am Montagabend ein Obdachloser von einer Welle fortgerissen wurde. Die Behörden überprüften die Angaben. Bereits am Sonntagabend war in Biarritz eine junge Frau von einer riesigen Welle ins Meer gerissen worden; sie wurde bis Dienstag nicht gefunden.
Nach Angaben der Präfektur wurde am Montagabend in Biarritz auch die Unterkunft von Rettungskräften am Strand beim alten Hafen durch eine Welle beschädigt. Drei Menschen wurden dadurch leicht verletzt. Der französische Wetterdienst Météo France warnte vor bis zu zehn Meter hohen Wellen an einigen Stellen. Für Dienstag wurde eine Besserung erwartet. In mehreren Orten wurde der Zugang zum Strand und in La Rochelle auch zum alten Hafen gesperrt.
An den Strand von Locmariaquer in der französischen Bretagne wurden unterdessen Minenräumer entsandt, nachdem der Sturm dort 80 Granaten aus dem Zweiten Weltkrieg zutage gefördert hatte. Durch den hohen Seegang war der Sand an einem Bunker weggeschwemmt worden, wodurch die Geschosse freigelegt wurden. Ein Spaziergänger meldete der Polizei den Fund.
In Porto im Norden von Portugal wurden an der Mündung des Flusses Douro am späten Montagnachmittag dutzende Autos von einer Welle erfasst. Dabei wurden der Polizei und Rettungskräften zufolge auch vier etwa 60 Jahre alte Menschen leicht verletzt. Am Samstag hatten nach dem Durchzug eines Sturms mit nachfolgenden Überschwemmungen etwa 50 Menschen ihre beschädigten Häuser im Norden Portugals verlassen und sich in Sicherheit bringen müssen.