Skandal in China: Eine Ärztin verkaufte Kinder ihrer Patienten an einen Babyschmuggelring. Die Frau erzählte den Eltern, ihre Kinder seien unheilbar krank - und überredete sie so, diese wegzugeben.
Peking. Eine Ärztin hat vor einem Gericht im Norden Chinas gestanden, die Neugeborenen ihrer Patienten an Menschenhändler verkauft zu haben. Die angeklagte Zhang Shuxia habe den Eltern eine unheilbare Krankheit ihrer Babys vorgegaukelt und sie so dazu gebracht, ihre eigenen Kinder wegzugeben, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Dienstag.
Der Fall wurde demnach vor einem Gericht in der nördlich gelegenen Provinz Shaanxi im Bezirk Fuping verhandelt. Den Angaben zufolge verkaufte Geburtshelferin Zhang zwischen Ende 2011 und Juli 2013 sieben Neugeborene an Menschenhändler. Eines der Säuglinge starb.
Der Prozess legte die Machenschaften eines Babyschmuggelrings offen, der in mehreren Provinzen Chinas aktiv war. Kinderhandel ist in der Volksrepublik ein ernstes Problem. Hintergrund sind eine traditionelle Bevorzugung männlicher Erben und eine strikte Ein-Kind-Politik, die zuletzt jedoch etwas gelockert wurde.