Blackout der Moderatorin beim Bambi, aber die Quote war gut. Victoria Beckham und Robbie Williams waren glücklich, Til Schweiger neidisch.
Berlin. Mit wem geht Victoria Beckham ins Bett? Mit ihrem Mann David? Nicht in dieser Nacht. Die Stil-Ikone twitterte nach der Bambi-Verleihung in Berlin: „Good night Berlin, going to bed with Bambi.“ Man wüsste auch gerne, mit wem Til Schweiger die Nacht verbrachte, wenn nicht mit Bambi. Denn er ist ja offensichtlich wieder solo. Der Schauspieler machte sich aber verbal an die Schlagersängerin Helene Fischer heran:„Vielleicht hat sie ja mal Lust, mit mir einen ,Tatort‘ zu drehen. Zusammen könnten wir sogar die Quote von Münster schlagen. Lieber Jan Josef, lieber Axel – aufgepasst!“
Es war nicht das einzige unmoralische Angebot an diesem Abend. Mit wuchtigem Star- und Promiaufgebot kam die 65. Bambi-Verleihung daher. Nur Moderatorin Helene Fischer war offensichtlich am Ende im falschen Film. Sie sagte: „Das war der Echo 2013.“
Nun gut, man kann sich mal irren, wenn man so viel singt, moderiert, auf jeder Party tanzt. Popstar und Fußball-Fan Robbie Williams twitterte ein Foto von sich und FC-Bayern-München-Trainer Pep Guardiola: „Oh my god... It's me and Pep @bambi's!! RW x“.
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Fast schon enttäuscht zeigten sich viele der 800 Gäste von US-Sängerin Miley Cyrus, die von kreischenden und jubelnden Fans am roten Teppich empfangen worden war. Hatte der „Popstar der Stunde“ zuletzt mit aufreizenden Auftritten und einem Joint auf der Bühne für Aufsehen gesorgt, zeigte sich Miley beim Bambi züchtig. Im neongelben Outfit im 80er-Jahre-Stil sang sie eine Akustikversion ihres aktuellen Lieds „Wrecking Ball“. Einziger Hauch von Rebellion: In ihrem Ohr blitzte ein kleines Hanfblatt-Motiv.
Als Bill Gates auf die Bühne ging, erhob sich das Publikum und applaudierte. Er bekam den „Millenium-Bambi“ für sein gesellschaftliches Engagement und seinen Kampf gegen Armut. Auch für Udo Jürgens, der das Rehkitz für sein Lebenswerk erhielt, gab es Ovationen. „Ich bin unendlich stolz, dass ich diesen Bambi heute mitnehmen darf“, sagte er – am Flügel sitzend – und spielte ein Lied.
Bewegend war auch der Auftritt des früheren FC-Bayern-Trainers Jupp Heynckes. Sein Nachfolger Pep Guardiola überreichte ihm den Bambi in der Kategorie Sport. In einer emotionalen Rede bedankte sich Heynckes bei der Mannschaft des Triple-Siegers und bei seiner Frau – und wurde sehr persönlich: „Wenn meine Mutter das heute sehen würde, sie würde stolz auf mich sein“, sagte er ergriffen.
Standen die meisten Preisträger schon vor der Gala fest, sorgte die Jury in einigen Kategorien noch für echte Überraschungen. So bekamen auch die Themen Flüchtlinge und Jugendgewalt eine Bühne. Das soziale Jugendprojekt „Mitternachtssport“ wurde in der Kategorie Integration ausgezeichnet. Die Italienerin Grazia Migliosini bekam den Bambi in der Kategorie „Unsere Erde“ für ihren Einsatz für schiffbrüchige Flüchtlinge vor Lampedusa.
Schlager-Königin Andrea Berg bedankte sich weinend, als sie ihren allerersten Bambi – den Sonderpreis der Jury – entgegennahm. Eine Premiere gab es auch beim Ehrenpreis der Jury. Der ging an den „Tatort“-Macher Gunther Witte – und 35 Kommissare aus der ARD-Reihe versammelten sich auf der Bühne. Beste Schauspielerin wurde Nadja Uhl, bei den Männern gewann Tom Schilling. Stil-Ikone Victoria Beckham wurde in der Kategorie Fashion ausgezeichnet und Designer Karl Lagerfeld outete sich als einer ihrer größten Fans.
Die TV-Quote war recht gut: 4,82 Millionen Zuschauer sahen zu (Marktanteil 16,9 Prozent). Im vergangenen Jahr hatten nur rund 2,6 Millionen Menschen beim Bambi in der ARD eingeschaltet. 2011 waren es noch 6 Millionen Zuschauer gewesen.