Cyber-Kriminelle erbeuteten Namen, Adressen und Kontonummern. Vodafone spricht von einem Angriff mit hoher krimineller Energie und Insiderwissen. Kreditkarten seien aber geschützt.
Düsseldorf. Internet-Kriminelle haben haben offensichtlich die Stammdaten von zwei Millionen Kunden von Vodafone Deutschland gestohlen. Das teilte das Unternehmen am Donnerstag in Düsseldorf mit. Zu den Daten gehören der Name des Vodafone-Kunden, Adresse, Geburtsdatum, Geschlecht, Bankleitzahl und Kontonummer, die in die Hände des Angreifers gefallen sind. „Dieser Angriff war nur mit hoher krimineller Energie sowie Insiderwissen möglich und fand tief versteckt in der IT-Infrastruktur des Unternehmens statt“, erklärte Vodafone. Wer den Angriff ausgeführt hat, ist bislang nicht bekannt.
Sicher sei, dass der Täter keinen Zugang zu Kreditkarten-Daten, Passwörtern, PIN-Nummern, Mobiltelefonnummern oder Verbindungsdaten habe, betonte das Unternehmen. „Vodafone bedauert den Vorfall sehr und bittet alle Betroffenen um Entschuldigung“, heißt es in der Erklärung weiter. Diese würden derzeit per Brief informiert.
Unterdessen wird auch die Milliarden-Übernahme von Kabel Deutschland zur Nervenprobe. Kurz vor Ende der Angebotsfrist sammelte der britische Mobilfunkriese Vodafone erst ein Fünftel der Kabel-Deutschland-Aktien ein. Dabei hat sich Vodafone selbst eine hohe Hürde gesetzt und will mindestens auf 75 Prozent der Kabel-Deutschland-Anteile kommen. Aggressive Hedgefonds, die sich mit Papieren von Kabel Deutschland eingedeckt haben, könnten Vodafone dazwischenfunken.
Bis zum Börsenschluss am Dienstag seien dem Konzern 15,6 Prozent der Kabel-Deutschland-Titel angedient worden, teilte Vodafone mit. Zusammen mit den Aktien, die Vodafone bereits vorher kaufte, beläuft sich der Anteil derzeit damit auf 19,88 Prozent. Die Offerte läuft noch bis Mittwochmitternacht – üblicherweise trennen sich die meisten Aktionäre erst kurz vor Schluss von ihren Papieren.
Wann genau das Ergebnis feststehe, sei derzeit nicht klar, sagte ein Sprecher von Vodafone Deutschland. Laut den Angebotsunterlagen muss das Resultat innerhalb von drei Arbeitstagen nach Ende der Frist veröffentlicht werden – also bis Montag. Sollte Vodafone die 75-Prozent-Marke nicht erreichen, wollen sie die Übernahme platzen lassen.