1850 gründete der Pastor Heinrich Matthias Sengelmann in seiner Elbgemeinde Moorfleet eine Christliche Arbeitsschule für gesunde, aber sozial benachteiligte Kinder. 1860 zog er mit der Schule nach Alsterdorf, 1863 nahm er vier geistig behinderte Jungen auf und gründete für diese am 19. Oktober 1863 die Alsterdorfer Anstalten. Die Betreuung von Menschen mit Behinderung wurde Schwerpunkt seiner Arbeit.
In der NS-Zeit wurden zunächst jüdische Bewohner zur Ermordung selektiert, dann vor allem Erwachsene mit Behinderung durch Euthanasie-Ärzte deportiert. Sie wurden durch systematisches Verhungernlassen und medizinische Versuche getötet. Im Krieg wurden mehrere Häuser auf dem Gelände zerstört, rund 1200 Menschen mit Behinderung lebten unter sehr schlechten Bedingungen. Erst Anfang der 1980er-Jahre besserte sich die Situation allmählich, 1988 wurde aus den Alsterdorfer Anstalten die Evangelische Stiftung Alsterdorf, die inzwischen rund 2000 Menschen mit Handicap betreut. 1800 Menschen leben heute in weitgehend über ganz Hamburg verteilte Haus- und Wohngemeinschaften.