Seine Figuren mit den großen Ohren zieren sogar die Kanaldeckel auf dem Gelände der Stiftung Alsterdorf. Werner Voigt, 77, der schon als Vierjähriger in die Anstalten kam, verarbeitete seine Leidenszeit künstlerisch. Die Bilder entstanden nach seinem Auszug 1983 aus den Anstalten in der Künstlergemeinschaft Die Schlumper, wo Menschen mit Behinderung malen. Bis zu seinem Tod im Juli dieses Jahres leitete Gründer Rolf Laute die Künstlergruppe mit zuletzt 22 Mitgliedern.
Voigts Bilder zeigen in vielen Szenenvor allem seine Misshandlungen. Das Bild war in Alsterdorf zunächst nicht erwünscht. Erst nach einer Veröffentlichung des Gemäldes im Magazin „Stern“ stand die damalige Anstaltsleitung unter Druck, nahm das Bild, hängte es jedoch versteckt in einem Gang, wo Wäschekarren es beschädigten. Die Schlumper holten es wieder zurück, Voigt malte eine neue Version. Nach einer Zwischenstation im Sitzungssaal des Hamburger Sozialgerichts gelangte es endlich an seinen heutigen Bestimmungsort: in die Vorstandsetage der Evangelischen Stiftung Alsterdorf.