Der „Spiegel“ berichtet von Daten aus einem Abrechnungszentrum, die in die USA verkauft werden. Pharmafirmen seien die Profiteure dieser Praxis.
Hamburg/München. In Deutschland werden nach einem „Spiegel“-Bericht Rezeptdaten von Millionen Ärzten und Patienten ausgespäht. Das süddeutsche Apothekenrechenzentrum VSA verkaufe unzureichend verschlüsselte Patientendaten an den US-Datenhändler IMS Health, berichtet das Magazin unter Hinweis auf vertrauliche Dokumente.
Diese belegten, dass sich der 64-stellige Schutzcode leicht auf die tatsächliche Versichertennummer zurückrechnen ließe. IMS Health verfolge nach eigenen Angaben die Krankheiten von 42 Millionen gesetzlich Versicherten in Deutschland und von über 300 Millionen Patienten weltweit, schreibt der „Spiegel“.
Die Daten verkaufe IMS unter anderem an Pharma-Firmen, die sich damit besser auf Verkaufsgespräche bei Ärzten einstellen könnten. Der US-Konzern widersprach der Kritik: „Es ist zu keiner Zeit ein Rückschluss auf einzelne Ärzte oder einzelne Patienten weder bei IMS Health noch bei unseren Kunden möglich“, zitiert das Hamburger Magazin aus einer Stellungnahme des Unternehmens.