Seit rund sieben Monaten schaut die Welt auf den Babybauch von Herzogin Kate. Mitte Juli ist der Geburtstermin. Bevor die 31-Jährige ihr Baby zur Welt bringt, taufte sie die „Royal Princess“.
London. Es war einer ihrer letzten öffentlicher Auftritte vor der Geburt – kein Wunder also, dass Fragen nach der Symbolik aufkamen, als die schwangere Herzogin Kate (31) in Southampton ein Kreuzfahrtschiff auf den Namen „Royal Princess“ tauft.
Ob sie und ihr Mann Prinz William (30) eine kleine Prinzessin oder doch einen Prinzen erwarten, haben sie in den vergangenen acht Monaten tatsächlich geheim halten können. Auch sonst sind zahlreiche Fragen noch unbeantwortet: Welche Namen kommen infrage? Wo werden sie nach der Geburt zunächst wohnen? Antworten sind wohl nun nicht mehr zu erhoffen.
Denn nach der Schiffstaufe in Southampton wird Kate unter anderem noch bei der Geburtstagsparade für die britische Königin Elizabeth II. „Trooping the Colour“ an diesem Samstag in London erwartet.
Von kommender Woche an dürfte der royale Babybauch dann nicht mehr zu sehen sein. Kate wird sich Königshausexperten zufolge in den inoffiziellen Mutterschutz zurückziehen. Der errechnete Geburtstermin ist Medienspekulationen zufolge der 13. Juli, der Palast sagt dazu nichts.
„Kreml-ähnliches Sicherheitsnetz“ für die Privatsphäre
Royal-Fans in der ganzen Welt würden am liebsten so viel Anteil wie irgendwie möglich am Familienzuwachs haben. Doch die Informationspolitik des Hofes während der Schwangerschaft gibt den Kurs für die Zeit der Geburt und danach vor: Die Taktik lautet in etwa „so wenig wie möglich, so viel wie gerade eben nötig“.
Wie schon bei seiner Hochzeit vor zwei Jahren werde William ein „Kreml-ähnliches Sicherheitsnetz“ um die Geburt spannen, sagt der Monarchie-Experte Hugo Vickers voraus.
Das Baby könnte womöglich zunächst nur ein einziges Mal zu erblicken sein. Die Öffentlichkeit werde kaum mehr von der Geburt mitbekommen als den Moment, in dem Kate mit Wehen ins Krankenhaus komme, und dann später ihre Entlassung mit dem kleinen Bündel im Arm, sagt Vickers.
Das hält jedoch niemanden davon ab, bis dahin kräftig in der Gerüchteküche zu rühren. Buchmacher nehmen Wetten darüber entgegen, ob das Kind per Kaiserschnitt zur Welt kommt oder welches Promi-Magazin die ersten Bilder bekommt – als Favorit gilt „OK!“.
Bei den Namenswetten führt „Alexandra“ die Listen an. Dahinter könnte laut Paddy-Power-Sprecher Rory Scott ein Informations-Leck im Königshaus stehen: „Plötzlich gab es jede Menge Wetten darauf.“ Zu den Favoriten gehören Elizabeth und Diana – oder Charles und Philip, sollte das Baby allen Wetten zum Trotz ein Junge werden.
„Man geht davon aus, dass sie die unmittelbaren Vorfahren des Kindes berücksichtigen werden“, sagt Königshaus-Biograf Vickers zum Namen-Raten. Etwas Traditionelles sei naheliegend. Aber, fügt er hinzu, „bei Prinz William kann man sich nie sicher sein, er macht sein eigenes Ding“.
William ist bei der Geburt dabei
William und Kate gelten als moderne werdende Eltern. So wird der Herzog wohl bei der Geburt dabei sein. Sein Vater Prinz Charles war seinerzeit der erste königliche Vater im Kreißsaal. Zudem plant William Berichten zufolge zwei Wochen Elternzeit in seinem Job als Rettungspilot in Wales.
Glaubt man dem Klatsch, wird Kate noch einen neuen Brauch ins Königshaus einführen und mit Hilfe ihrer jüngeren Schwester, dem Partygirl Pippa Middleton, eine „Baby-Shower“-Feier veranstalten. Bei dem US-amerikanischen Tradition wird die werdende Mutter sozusagen mit Geschenken für ihr Baby überhäuft. Kates und Pippas Bruder James Middleton, der einen Backlieferservice betreibt, steuere eine Torte in Schnullerform bei, heißt es.
Mit Blick auf die Geburtsklinik wird über zwei Möglichkeiten spekuliert: Entweder könnte die Herzogin ins St. Mary's Krankenhaus in London gehen, wo Prinzessin Diana William zur Welt brachte. Oder Kate entbindet im Royal Berkshire Hospital in der Nähe des Zuhauses ihrer Eltern.
Die ersten sechs Wochen nach der Geburt wolle Kate nicht im Londoner Kensington Palast, sondern bei ihren Eltern verbringen, behauptete ihr als aufmerksamkeitssüchtig geltender Onkel Gary Goldsmith gegenüber dem „Daily Telegraph“.
Thronfolge ist geregelt
Auch das Baby selbst läutet eine neue Ära ein, die der königlichen Geschlechtergleichheit. Das Erbfolgegesetz, das das männliche Privileg abschafft, ging im April durch das britische Parlament. Es muss aber noch von allen 15 Commonwealth-Staaten, deren Staatsoberhaupt Königin Elizabeth II. ist, abgesegnet werden, was allerdings als reine Formalie gilt.
Dreißig Jahre nach der Geburt von Prinz William wird bald wieder ein direkter Thronfolger ins britische Königshaus geboren – und zwar in einer Zeit, in der dieses so skandalfrei, glamourös und volksnah wie selten wirkt. Vergessen ist das Drama nach dem Tod von Prinzessin Diana Ende der 1990er-Jahre.
Die Queen ist ungeheuer beliebt, und dank der jungen Riege William, Kate und Prinz Harry steht das Hause Windsor derzeit so gut da wie selten zuvor. Adels-Biografin Sarah Bradford resümiert: Sie sind genau da angekommen, wo jeder hin will.