Kann ein Mann, der sein Kind Adolf Hitler nennt, ein guter Vater sein? Heath Campbell glaubt, ja. Der 40-Jährige erschien nun in Nazi-Uniform vor einem US-Gericht. Er will seinen jüngsten Sohn zurück.
New York. Die bizarre Obsession eines US-Amerikaner mit dem Nationalsozialismus sorgt wieder für Schlagzeilen: Im Streit um das Besuchsrecht für seinen kleinen Sohn ist ein US-Vater am vergangenen Montag in Nazi-Uniform und mit Hitler-Bart vor Gericht erschienen.
Der 40-jährige Heath Campbell ist bereits medienbekannt, weil er seinen Kindern im Alter zwischen sieben Jahren und 18 Monaten Nazi-Namen gegeben hatte: Die Kleinen heißen mit Vornamen Adolf Hitler, JoyceLynn Aryan Nation, Honzlynn Jeannie und Heinrich Hons.
„Ich liebe meine Kinder“
Die Behörden waren auf die Familie aufmerksam geworden, als sich ein Supermarkt im Jahr 2008 weigerte, „Adolf Hitler“ auf einen Geburtstagskuchen für Campbells ältesten Sohn zu schreiben. Kurz darauf nahmen die Behörden den Eltern die Kinder wegen Hinweisen auf häusliche Gewalt weg.
Der kleine Heinrich Hons wurde den Eltern nur Stunden nach seiner Geburt im November 2011 entzogen. Von der Mutter der Kinder lebt Campbell mittlerweile getrennt, laut einem US-Fernsehsender wurden die Kinder bereits in Pflege- und teils auch Adoptivfamilien übermittelt.
Im Streit um das Besuchsrecht bei dem Jüngsten tauchte Campbell nun also in voller Nazi-Uniform vor Gericht in Flemington (Bundesstaat New Jersey) auf. Auf seinem Nacken war eine riesige Hakenkreuz-Tätowierung zu sehen. „Ich liebe meine Kinder, lasst mich ihr Vater sein“, sagte der 40-Jährige dem Fernsehsender NBC10, der auf seiner Webseite auch Videoaufnahmen von dem bizarren Auftritt zeigt.
Er habe seine Kinder nie geschlagen, so der vierfache Vater. Auf die Frage, ob es eine gute Idee sei, sich vor Gericht als Nazi zu kleiden, sagte Campbell, dies werde schon nicht gegen ihn verwendet werden: „Wenn sie gute Richter und gute Menschen sind, schauen sie nach Innen und nicht auf die äußere Erscheinung.“