Athen. Der Verkauf der privaten Lieblingsinsel des verstorbenen legendären griechischen Reeders Aristoteles Onassis (1906–1975) an eine reiche Russin sorgt für heftigen Ärger in Griechenland: Aus dem Finanzministerium in Athen verlautete am Montag, dass das Geschäft nun von der Regierung offiziell überprüft werden solle. Vor allem solle geklärt werden, ob der Verkauf von Skorpios gegen den letzten Willen von Onassis verstoße. Der Milliardär und Jetset-Star hatte auf der Insel 1968 die Witwe von US-Präsident John F. Kennedy, Jackie Kennedy, geheiratet.

Onassis Enkelin und Alleinerbin Athina hatte die Insel im April dieses Jahres der Tochter des russischen Oligarchen und „Dünger-Königs“ Dmitri Rybolowlew, der unter anderem Mehrheitseigner des Fußballclubs AS Monaco ist, für 100 Jahre per Leasing überlassen. Jekaterina Rybolowlewa soll 100 Millionen Euro gezahlt haben.

Allerdings soll Aristoteles Onassis in seinem Testament genaue Vorschriften für die Zukunft von Skorpios gemacht haben. Sollten seine Nachfahren die Unterhaltskosten für die Insel von „geschätzt 100.000 Dollar pro Jahr“ nicht aufbringen können, so solle sie an den griechischen Staat oder an die von Onassis gegründete Fluglinie Olympic Airlines gehen, soll der Milliardär verfügt haben.

Skorpios liegt im Ionischen Meer vor der Westküste Griechenlands. Aristoteles Onassis, sein einziger Sohn Alexander (1948–1973) und seine Tochter Christina (1950–1988) – die Mutter von Athina – sind dort begraben.

Athina Onassis, 28, wurde in der Schweiz geboren und wuchs dort auf. Sie soll sich in Griechenland nie zu Hause gefühlt haben. Seit dem Jahr 2005 ist sie mit dem brasilianischen Reitchampion Álvaro Alfonso de Miranda Neto, 40, verheiratet und lebt die meiste Zeit in Brasilien.