Neue Heimat, neuer Look, neue Liebe – Prinzessin Madeleine heiratet den US-Geschäftsmann Chris O'Neill und vollendet einen totalen Imagewechsel. Die Schweden hoffen, dass sie endlich ihr Glück gefunden hat.
Stockholm. Es wirkte wie ein Beweis, dass auch Prinzessinnen nicht im Märchen leben: Madeleine war jung, schön, erfolgreich, beliebt und mit einem gut aussehenden Stockholmer Nobel-Anwalt verlobt. Ihre ältere Schwester und viel populärere Schwester, Schwedens Kronprinzessin Victoria, stand kurz vor der Traumhochzeit. Doch im Frühjahr 2010 brach für das jüngste der drei Kinder von Schwedens König Carl XVI. Gustaf und Königin Silvia alles zusammen. Medien verbreiteten die Nachricht, Madeleines Verlobter Jonas Bergström habe sie im Skiurlaub betrogen. Auch sonst soll es in der Beziehung schwer gekriselt haben.
Als der Palast kurz darauf offiziell die Trennung des Paares bekanntgab, saß die damals 27-Jährige schon im Flieger nach New York und flüchtete vor dem Mediensturm, der über sie hereingebrochen war. Drei Jahre später, vor der Trauung mit dem US-Finanzmanager Christopher O'Neill am 8. Juni, präsentiert sich den Schweden jetzt eine komplett verändert wirkende Madeleine.
Aus der blonden Partyprinzessin ist eine erwachsener wirkende junge Frau geworden. Mit inzwischen brünetter Frisur ist sie auch äußerlich kaum wiederzuerkennen. Plapperte sie in Interviews einst frei drauf los – etwa nach der Verlobung mit Bergström 2009, als sie begeistert ihren Ring in die Kameras hielt und vom Heiratsantrag auf Capri berichtete – ist sie im Umgang mit den Medien nun auf Vorsicht gepolt und strategisch durchorganisiert. Zur Verlobung mit O'Neill gab der Hof nur ein eigenes „Interview“ per Video heraus.
Während in der Heimat der Skandal um ihren Vater König Carl Gustaf tobte, der sich angeblich bei „Herrenabenden“ in Nachtclubs vergnügte, hielt Madeleine in New York zu allem Distanz. Nachdem die am 10. Juni 1982 geborene Prinzessin lange nach dem richtigen „Beruf“ gesucht hatte, Kunstgeschichte und Ethnologie studierte sowie Kurse in Jura und Design belegte, arbeitet sie nun für die World Childhood Foundation in New York. Die Kinderhilfsorganisation ist eine Initiative ihrer aus Deutschland stammenden Mutter Königin Silvia.
In New York hat sie offenbar für sich neue Perspektiven und auch den „Mann fürs Leben“ gefunden. Am Anfang seien sie und Chris nur Freunde gewesen, heißt es. Über O'Neill ist relativ wenig bekannt. Ganz anders als Victorias Ehemann Prinz Daniel, der nette Sohn einer schwedischen Durchschnittsfamilie aus dem Provinznest Ockelbo, scheint Madeleines Auserwählter perfekt in die Schublade „die Reichen und Schönen“ zu passen.
Der Finanzmann gilt als vermögend. Als Hobbys gibt der Hof Skilauf, Golf, Tennis und den Fußballclub FC Chelsea aus seinem Geburtsort London an. Auf Fotos ist er mitunter in lockerer Pose mit Dreitagebart zu sehen. Madeleine selbst gibt nur noch so viel Privates preis, wie es für die Vierte der schwedischen Thronfolge wohl unumgänglich ist – aber kein bisschen mehr.
Fotos auf ihrer Facebook-Seite zeigen sie meist bei der Arbeit. Das Privateste ist ein artiges Lob für den Bräutigam: „Chris unterstützt mich immer so sehr.“ In Aussehen und Auftreten scheint sie ihrer als bodenständig geltenden und ungeheuer beliebten Schwester Victoria immer ähnlicher. Auf Paparazzi-Fotos und aggressive Medien reagiert sie professionell, aber sehr empfindlich.
An ihrer Hochzeit allerdings können die Menschen dank Kutschfahrt und TV-Übertragung dann doch teilnehmen. Danach will das Paar erstmal weiter in New York leben, weit weg vom royalen Rummel in Skandinavien. O'Neill bekommt keinen Prinzentitel und will weiter seinen Finanzgeschäften nachgehen.