Unterschiede zwischen Süd- und Norddeutschland.
Wiesbaden. Sophie und Luca sind im vergangenen Jahr die beliebtesten Vornamen für Neugeborene gewesen. Während Sophie/Sofie ihren Spitzenplatz gegenüber dem Vorjahr verteidigen konnte, machte bei den Jungennamen Luca/Luka einen Sprung von Platz sieben auf Position eins, wie die Gesellschaft für deutsche Sprache am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Weitere populäre Mädchennamen sind Marie, Maria/Marija, Sophia/Sofia und Mia. Bei den Jungen folgten Maximilian, der im Vorjahr Platz eins innehatte, sowie Alexander, Paul und Ben.
Gegenüber 2011 sei die „Gruppe der beliebtesten zehn Jungennamen sehr stabil geblieben“, teilte die Gesellschaft mit. Bei den Mädchen seien die drei Spitzenplätze im Vergleich zum Vorjahr unverändert geblieben. Die Positionen sechs bis zehn nehmen bei den Mädchen die Namen Emma, Hanna/Hannah, Anna, Johanna und Louisa/Luisa ein. Bei den Jungs sind es: Leon/Léon, Lukas/Lucas, Elias, Luis/Louis und Jonas. Insgesamt wurden rund 50.000 unterschiedliche Namen registriert.
Für die Top-Positionen gilt, dass von 1.000 Mädchen 33 Sophie, 32 Marie und 16 Maria genannt wurden. Bei den Jungen wurde jeweils 17 von 1.000 Luca oder Maximilian genannt und 16 Alexander. Während viele griechische und lateinische Namen weit vorne auf der Liste landeten, folgten türkische oder arabische Namen erst am Schluss: Mohamed/Muhammed landete auf Position 50 und Layla/Leila auf 70. Der früher bei türkischen Einwanderern beliebte Name Ali taucht gar nicht unter den 200 beliebtesten Namen auf.
Wie Andrea-Eva Ewels, Geschäftsführerin der Gesellschaft, sagte, gibt es bei den Jungen-Namen regionale Unterschiede: Im Norden Deutschlands seien kürzere Vornamen beliebt, nämlich Luca, Paul, Finn und Ben. Paul und Finn seien dafür im Süden kaum ausgewählt worden, dort landeten Maximilian, Lukas und Luca auf den vorderen Plätzen.
2012 wurden von den Sprachforschern und den Standesämtern erstmals die Namen Fallion, Kirono, Meus, Katte, Ruster und Semea vergeben, wie Ewels sagte. Gegen andere gewünschte Namen hätten sich die Sprachforscher ausgesprochen, und dieser Empfehlung seien auch die Standesämter gefolgt. Es sind etwa Borussia, Zecke oder Puppe.
Zur Bestimmung der Liste haben die Sprachforscher die bei den Standesämtern in Deutschland registrierten Namen ausgewertet. Insgesamt seien rund 780.000 Eintragungen und damit 80 Prozent aller hierzulande vergebenen Namen einbezogen worden. Die Erhebung ist damit repräsentativer als andere Listen. Auf der Liste werden Namen aus Doppelnamen je einzeln erfasst.