Der britische Außenminister William Hague und die Schauspielerin Angelina Jolie wollen insbesondere auf die Zunahme von Vergewaltigungen in bewaffneten Konflikten aufmerksam machen.
London. Die Hollywood-Schauspielerin Angelina Jolie ist mit dem britischen Außenminister William Hague nach Afrika aufgebrochen, um auf die Zunahme von Vergewaltigungen in bewaffneten Konflikten aufmerksam zu machen. Jolie reiste als Sonderbotschafterin des Uno-Flüchtlingshilfswerks UNHCR am Montag mit dem Minister zunächst nach Ruanda, anschließend stand ein Besuch im Nachbarland Demokratische Republik Kongo auf dem Plan. „Wir wollen die Regierungen überzeugen, diesem Problem die Aufmerksamkeit zu schenken, die es verdient“, erklärte Jolie zu den massenhaften Vergewaltigungen.
Bei dem Besuch gehe es vor allem darum, „die Opfer von Vergewaltigungen und sexueller Gewalt während des Konflikts im Kongo direkt zu hören“, führte die Oscarpreisträgerin aus. Hague kritisierte in einer Erklärung, Vergewaltigungen würden „oft als Waffe im Krieg“ angewendet. „Aber allzu oft schaut die internationale Gemeinschaft weg.“ Nach Angaben von Hagues Ministerium standen neben Gesprächen mit Opfern auch Treffen mit Vertretern örtlicher Hilfsorganisationen sowie von Uno-Organisationen an.
Der Osten Kongos leidet seit zwei Jahrzehnten unter Auseinandersetzungen zwischen bewaffneten Gruppen. Immer wieder entstehen neue Rebellenbewegungen – nicht selten mit Unterstützung benachbarter Staaten. Seit Mitte des vergangenen Jahres kämpfen dort Rebellen der Bewegung M23 gegen Regierungstruppen. Die Demokratische Republik Kongo und die Uno werfen Ruanda und Uganda vor, die Gruppierung zu bewaffnen und finanziell zu unterstützen. Beide Staaten weisen dies zurück.