War es nur ein Versprecher oder doch ein gewollter Hinweis? Die schwangere Kate soll sich bei einem Termin verplappert haben, als sie einen Teddybären geschenkt bekam. Vorhang auf für rosa Babywäsche!

Der Zug rollt, die Hysterie ist in voller Fahrt: Es ist ein Mädchen! Aber kein Paparrazo hat die Nachricht über das Geschlecht des erwarteten Babys der Herzogin und des Herzogs von Cambridge erlauert, noch haben Insider am Hof den Mund nicht halten können – nein, die künftige Mama selber hat es ausgeplaudert, Kate, alias Catherine Middleton, die Ehefrau des künftigen britischen Monarchen.

Es geschah am Dienstagnachmittag in dem trist-grauen Hafenstädtchen Grimsby in der Grafschaft Lincolnshire. Der Besuch der Herzogin – sie sollte eine neue Gesamtschule einweihen – hatte sich um mehr als eine Stunde verspätet, Nebel herrschte, ihr Hubschrauber konnte zunächst nicht starten. Dafür wurden die Wartenden mit einer Exklusivnachricht entlohnt, die sie für alles Frieren reichlich entschädigte: Kate selber lichtete den Nebel um das Geschlecht ihres Babys.

Und das kam so. Am Straßenrand hatte sich eine dichte Menge von Schaulustigen aufgereiht, darunter auch die 41-jährige Diana Burton, und die reichte der Herzogin einen großen weißen Teddybär, den die Beschenkte lachend quittierte: „Thank you, I will take that for my d. ...“ („d“ für daughter, Tochter), nur um sich rasch zu korrigieren: „ ... for my baby.“

Geständnis entlockt

Damit aber wollte die daneben stehende Sandra Cook, 67, den königlichen Gast nicht davon kommen lassen. Als es an sie kam, die Hand von Kate zu schütteln, schoss sie mutig zurück: „Da sind Sie aber eben fast ausgerutscht, Sie wollten doch ‚daughter’ sagen, oder?“ Kate fand sich in der Lage von Petrus, der seinen Herrn verleugnete, und gab zur Antwort: „Was meinen Sie? Wir wissen noch nicht.“

Sandra Cook stocherte beharrlich nach: „Oh, ich glaube aber doch!“ Worauf Kate zurückkam mit „Wir sagen nichts“.

Das war so gut wie ein Geständnis. Sie hätte leicht den ersten Kommentar wiederholen können, „wir wissen noch nicht“, aber das hätte sich zu einer Lüge hochgeschaukelt, denn natürlich wissen die Eltern fast alles, was sich im Mutterleib der im fünften Monat Schwangeren ankündigt, ob Junge oder Mädchen. So zog sie sich mit einem Allerweltswort wie „Wir sagen nichts“ aus der Affäre – und hatte doch alles gesagt, ganz unprotokollarisch. Denn laut Tradition wird das Geschlecht eines erwarteten Königskindes nie im Voraus bekannt gegeben.

Prinzessin schon im Mutterleib

Der Hof jedenfalls, sowie die königliche Thronfolge, ist auf ein Mädchen bestens vorbereitet. Schon im Januar hatte die Queen eine Neuigkeit eingeführt und eigens dekretiert, dass, sollte das Kind des Herzogspaars ein Mädchen sein, dieses den Titel „Her Royal Highness“ erhalten und „Prinzessin“ heißen würde, vor ihrem Vornamen. Früher wurde der weibliche Nachwuchs in der Enkelgeneration einfach mit „Lady“ betitelt, ihrem Vornamen vorangestellt.

Damit ist es im Falle von Kates und Williams Kind vorbei: Denn auch als Mädchen wird es künftig unmittelbar in die Thronfolge eintreten, die Eltern müssen nicht mehr auf einen männlichen Erben als den Nachfolger warten.

Das wurde auf der Commonwealth Konferenz in Perth im Herbst 2011 außer Kraft gesetzt, wo die sechzehn Länder und Territorien, in denen die Queen neben Großbritannien auch Staatsoberhaupt ist, beschlossen, in Zukunft auch erstgeborene Mädchen an die oberste Stelle der royalen Sukzession zu rücken.

Vorhang auf für rosa Babywäsche

Kates Tochter wird also in der Tat ganz formell eine Königliche Hoheit sein und dereinst den Thron besteigen – wie auch immer weit in der Zukunft das liegen mag. Sie ist die Nummer Drei, nach dem Prinz of Wales, Charles, und ihrem Vater William.

Auf Kate als Königin, wie die Ehefrauen des herrschenden Monarchen aus Höflichkeit tituliert werden, wurde die Herzogin auch in Grimsby angesprochen. Die 86-jährige Claire Moss-Smith, in ihrem Rollstuhl vor einem Hospiz wartend, sagte zu dem Gast: „Ich warte darauf, dass Sie Königin werden!“

Was die Angesprochene schnell parierte: „Da mögen Sie noch lange warten!“

Denn erstens haben wir ja die unverwüstliche Queen, dann deren Sohn und dann … . Aber lassen wir der Zukunft ihren Nebel. Einstweilen heißt es: Vorhang auf für rosa Babywäsche. Und alle Welt darf sich jetzt zu Tode rätseln über den Namen der Tochter.