Ein Irak-Veteran hat den berühmtesten Sniper des US-Militärs getötet. Dabei wollte das Opfer durch seine Erfahrungen anderen Soldaten helfen.
Washington. Der Tod des berühmtesten Scharfschützen der jüngeren US-Militärgeschichte gibt den Ermittlern weiter Rätsel auf. Noch gebe es keine genauen Erkentnisse über die Motive des mutmaßlichen Todesschützen Eddie Ray Routh, sagte Sheriff Tommy Bryant in einer Pressekonferenz.
Der 25-jährige Reservist und Irak-Veteran Routh soll am Sonnabend bei einer öffentlichen Veranstaltung auf einem Schießstand in Rough Creek im US-Bundesstaat Texas sowohl den hoch dekorierten Ex-“Navy Seal“ Chris Kyle, 38, wie auch dessen befreundeten Ex-Soldaten Chad Littlefield, 35, mit einer halbautomatischen Handfeuerwaffe erschossen haben.
Chris Kyle, der seiner Erfahrungen aus dem Irak-Krieg in seiner Autobiografie “American Sniper” niederschrieb, wird als „erfolgreichster“ Scharfschütze des US-Militärs beschrieben. Der 38-Jährige, der viermal im Irak eingesetzt worden sei, habe nach offizieller Zählung 150 Feinde erschossen, mehr als jeder andere Scharfschütze der Streitkräfte, wie es in US-Medienberichten hieß.
Seine Autobiografie erschien im vergangenen Jahr und belegte in vielen Bestseller-Listen die oberen Plätze. Zuletzt gründete er eine Sicherheitsfirma und setzte sich für behinderte Veteranen ein. Möglicherweise wollte Kyle auch seinem späteren mutmaßlichen Mörder nur helfen.
“Chad und Chris hatten einen Veteranen zum Schießen mitgenommen, um ihm zu helfen,” wird ein Freund Kyles in der „New York Times“ zitiert. Ein paar Stunden später wurde der flüchtige Schütze Routh in der Nähe seiner Heimatstadt festgenommen.
Derzeit überprüfen Ermittler, in welchem Verhältnis der mutmaßliche Täter und seine Opfer standen. Sicher sei nur, dass Kyle und Littlefield befreundet waren, sagte Sheriff Bryant. Behörden teilten mit, dass der Ausflug zum Schießstand vom Sonnabend die erste gemeinsame Unternehmung der drei Männer gewesen sei.
Chris Kyle hinterlässt eine Ehefrau und zwei gemeinsame Kinder.