Nach einer Messerattacke ist eine Mitarbeiterin des Jobcenters Neuss gestorben. Ein 52-Jähriger wurde festgenommen.
Nürnberg. Die tödliche Messerattacke auf eine 32-Jährige in Neuss ist der zweite tödliche Zwischenfall in einem Jobcenter der vergangenen Jahre. Mehrfach schon gab es schwere Angriffe auf Sachbearbeiter. Die bundesweit schlimmsten Fälle:
– 26. September 2012: Im nordrhein-westfälischen Neuss sticht ein 52-jähriger Mann eine Mitarbeiterin eines Jobcenters nieder. Nach ersten Erkenntnissen ist der Mann ein Kunde, es soll keine persönlichen Beziehungen zum 32 Jahre alten Opfer gegeben haben. Die Frau stirbt kurz nach der Attacke an ihren Verletzungen. Polizisten nehmen den mutmaßlichen Täter fest.
– 19. Mai 2011: In Frankfurt am Main wird eine 39-Jährige in der damaligen Außenstelle für Obdachlose des Jobcenters erschossen. Sie war zuvor mit einem Messer auf einen Polizisten losgegangen, dann zielte eine andere Polizistin auf die Frau und traf sie tödlich. Auslöser des Streits sind zehn Euro, die das spätere Opfer in bar von der Sachbearbeiterin verlangt. Als die 39-Jährige aus Protest den Raum nicht verlässt, kommt die Polizei hinzu. In den folgenden Tagen erreichen das Jobcenter mehrfach Gewaltandrohungen per E-Mail.
– 21. April 2011: In Berlin-Tempelhof drischt ein 34-Jähriger mit einer Axt auf Möbel und Türen des Jobcenters ein. Der offenbar psychisch kranke Mann droht einem Mitarbeiter zudem, mit einer Maschinenpistole wiederzukommen. Das Amt hatte ihm zuvor Geldzahlungen nicht gewährt.
– 30. August 2010: Im hessischen Rüsselsheim schlagen Zwillinge einen Sicherheitsmann in einem Jobcenter nieder. Die beiden 29-Jährigen rasteten aus, nachdem eine Angestellte der Arbeitsagentur sie aufgefordert hatte, ihre Ausweise vorzuzeigen.
– 18. März 2010: Im nordrhein-westfälischen Essen attackiert ein 29-Jähriger zwei Angestellte mit einem Teppichmesser. Die Mitarbeiter werden leicht verletzt. Der Mann hatte sich wegen einer Beschwerde einen Termin geben lassen, dabei kam es zum Streit.
– 1. Oktober 2009: Im nordrhein-westfälischen Herne bricht ein 26-Jähriger einem Sicherheitsmann der Arbeitsagentur zwei Finger. Der Täter durfte die Behörde ohnehin nur in Begleitung des Sicherheitsdienstes betreten, weil er Hausverbot hatte. Auslöser des Ausrasters war ein fehlender Antrag.
– 14. Juli 2009: Im saarländischen Burbach geht ein 26 Jahre alter Mann auf den Mitarbeiter der Arbeitsagentur los und traktiert ihn mit Faustschlägen und Tritten. Einen einschreitenden Kollegen boxt er nieder und schlägt ihn mit dem Kopf gegen einen Türrahmen. Dem Mann war Geld gestrichen worden, weil er bei Arbeitsstunden fehlte.
– 5. September 2007: Im nordrhein-westfälischen Aachen bedroht eine Frau in einem Jobcenter zwei Mitarbeiter mit einer Waffe und nimmt sie als Geiseln. Der 46-Jährigen war die finanzielle Unterstützung gestrichen worden. Sie wollte Geld oder Essensmarken erpressen.