Der Fahrer eines offenen Lastwagens passte an einem Bahnübergang nicht auf und kollidierte mit einem Güterzug. 26 Tote, 23 Verletzte.
Kapstadt. In Südafrika gilt die Gurtpflicht in Personenwagen. Aber arme Landarbeiter werden mit offenen Lastwagen auf die Felder gefahren. 26 von ihnen wurde das am Freitag zum Verhängnis, als der Fahrer an einem Bahnübergang für einen Augenblick nicht aufpasste.
Beim Zusammenprall eines Güterzuges mit einem Lastkraftwagen sind in Südafrika 26 Menschen gestorben. 23 weitere Menschen wurden bei dem Unfall auf einem Bahnübergang am Freitag im Nordosten des Landes verletzt, manche von ihnen schwer. Auf dem Unglücks-Laster saßen dicht gedrängt etwa 50 Landarbeiter, die zum Arbeitseinsatz gefahren werden sollten. Der Zug rammte das Fahrzeug nach Angaben der Polizei der Provinz Mpumalanga gegen sieben Uhr morgens nahe dem Krüger Nationalpark und schleifte es mit.
Die Polizei ging davon aus, dass der Lastwagenfahrer nicht mit dem Zug gerechnet und deshalb nicht aufgepasst hatte. Der Fahrer, der nicht lebensgefährlich verletzt sei, wurde dem Polizeisprecher zufolge wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung verhaftet. Der mit Kohle beladene Güterzug schleifte nach Angaben des Rettungsdienstes den Lastwagen etwa 200 Meter weit mit. Im Zug wurde niemand verletzt.
Der Gewerkschaftsverband Cosatu kritisierte die Arbeitsbedingungen der Landarbeiter scharf. „Diese schreckliche Tragödie wirft ein Licht auf den Skandal, dass die Arbeiter schutzlos in einem offenen Lkw transportiert werden“, sagte Gewerkschaftssprecher Patrick Craven. Es sei nicht akzeptabel, dass es in Südafrika zwar eine allgemeine Gurtpflicht für Passagiere in Autos gebe, Arbeiter aber einfach zusammengepfercht auf einem Lastwagen transportiert würden.