Die Ehe von Schauspieler Tom Cruise und Katie Holmes ist vorbei. Katie hat die Scheidung eingereicht. Was wird aus der gemeinsamen Tochter Suri?
Los Angeles. Die Beziehung wirkte immer etwas merkwürdig. Zu laut waren die gegenseitigen Liebesschwüre, zu aufdringlich die Darstellung ihres gemeinsamen Glücks. Nach fast sechs Jahren Ehe gehen "TomKat" nun wieder getrennte Wege – für viele Beobachter in Hollywood dürfte die Scheidung von US-Schauspieler Tom Cruise und seiner Kollegin Katie Holmes allerdings keine Überraschung sein.
"Kate hat die Scheidung eingereicht und Tom ist zutiefst traurig darüber, er wird sich jetzt auf seine drei Kinder konzentrieren“, sagte Cruises Sprecherin Amanda Lundberg. Holmes habe den Antrag am Donnerstag eingereicht, sagte Cruises Anwalt, Bert Fields.
Das Paar hat eine Tochter, die sechsjährige Suri. Mit seiner vorherigen Ehefrau Nicole Kidman hat Cruise zwei weitere Kinder. Zuvor war er mit Mimi Rogers verheiratet.
Die Ehe von Cruise und Holmes hatte stets etwas Inszeniertes. Es war, als ob beide sich zu sehr bemühten, möglichst glücklich und verliebt zu wirken. Zurück blieb allerdings nur der Eindruck einer verkrampften Beziehung.
Da war Cruises bizarrer Auftritte in der Talkshow von Oprah Winfrey, in der er seine Liebe zu Holmes beteuerte und auf dem Sofa herumhüpfte. Merkwürdig wirkte es auch, als Holmes mit starrem Blick gestand, sie sei schon als kleines Mädchen in den fast 20 Jahre älteren Cruise verliebt gewesen.
Für die Fotografen küsste sich das Paar leidenschaftlich auf dem roten Teppich, für Homestorys plauderten die beiden über romantische Ergebnisse. So soll Cruise an einem Morgen im Juni 2005 auf dem Pariser Eiffelturm um Holmes' Hand angehalten haben, ein gutes Jahr später inszenierten sie eine Märchenhochzeit auf einem italienischen Schloss aus dem 15. Jahrhundert.
Trotz der beinahe schon aufdringlichen Liebesbeweise wirkte die Beziehung zuletzt etwas abgenutzt. Cruise kam allein zur Premiere seines neuesten Films "Rock of Ages“. Auch bei der Verleihung des Friars Club Entertainment Icon Award tauchte der Schauspieler ohne seine Frau auf. Holmes sei im Ausland und er treffe sie zum Vatertag in Island, sagte er damals.
Vor einem Jahr erhielt Holmes eine Auszeichnung für Frauen im Filmgeschäft und richtete einen merkwürdig unterkühlten Dank an ihren Mann: "Seine Hingabe für seine Arbeit und seine Familie inspiriert mich jeden Tag.“
Cruise führte seine Frau auch in die Sekte Scientology ein. Bei einem Interview mit Holmes für die Titelgeschichte des "W Magazine“ im Jahr 2005 habe die Gruppe einen Aufpasser zu dem Gespräch geschickte, sagt die Reporterin der Website Socialite Life, Kelly Lynch. Er habe Fragen über die Beziehung zwischen Cruise und Holmes verhindert.
"Sie war nicht mehr Joey aus 'Dawson's Creek'“, sagt Lynch und mit Bezug auf Holmes Rolle in der US-Fernsehserie zu Beginn ihrer Karriere. "Es war fast so, als hätte sie den Lebensmut verloren, als sie die Beziehung zu ihm begann.“
Trotz ihrer Zweifel an den Gefühlen des Paars füreinander habe sie die Nachricht von der Scheidung überrascht, sagt Lynch. Sie sei davon ausgegangen, dass Cruise und Holmes das Bild des glücklichen Paars trotz aller Widrigkeiten aufrechterhalten würden. "Trotz meiner Vorbehalte gegenüber ihrer Beziehung dachte ich immer, sie kämen als Mann und Frau miteinander aus. Auch wenn es immer wieder Berichte in allen möglichen Magazinen gab, dass Katie in dieser Ehe gefangen sei“, sagt Lynch. "Aber ich habe nie geglaubt, dass sie einander wirklich lieben. Es hat arrangiert gewirkt.“
Tom Cruise und Katie Holmes gehen künftig getrennte Wege. Vor ihnen mussten schon viele Promi-Paare das Ende ihrer oft öffentlich inszenierten "Traumehen“ bekanntgeben.
JOHNNY DEPP und VANESSA PARADIS: 14 Jahre lang galt sie als Traumbeziehung zweier Prominenter, am 19. Juni 2012 war es offiziell aus. Der Schauspieler („Fluch der Karibik“) und die zehn Jahre jüngere Schauspielerin und Sängerin („Joe le Taxi“) gingen „in Freundschaft“ auseinander.
HEIDI KLUM und SEAL: Das deutsche Topmodel und der britische Sänger gaben im Januar 2012 in ihrem verflixten siebten Ehejahr die Trennung bekannt, im April reichte Klum die Scheidung ein. Das Traumpaar inszenierte sich gerne vor Kameras. An jedem Hochzeitstag erneuerte es medienwirksam seinen Treueschwur.
DEMI MOORE und ASHTON KUTCHER: Die Schauspielerin zog nach sechs Jahren Ehe im November 2011 den Schlussstrich unter die Beziehung mit ihrem rund 15 Jahre jüngeren Kollegen Ashton Kutcher – „mit großer Trauer und einem schweren Herzen“, wie sie mitteilte.
ARNOLD SCHWARZENEGGER und MARIA SHRIVER: Bis zur Silberhochzeit im April 2011 galten der Ex-Schauspieler und Gouverneur von Kalifornien und die Kennedy-Nichte als Traumpaar der amerikanischen High-Society, dann gingen sie getrennte Wege. Nachdem Schwarzenegger öffentlich gestand, ein inzwischen 13 Jahre altes Kind mit einer Haushälterin der Familie zu haben, reichte Shriver im Juli die Scheidung ein.
MADONNA und GUY RITCHIE: Nach rund acht Jahren Ehe verkündete das Paar im November 2008 die geplante Scheidung. Die beiden lebten hauptsächlich in London. Regisseur Ritchie bekam angeblich etwa 50 Millionen Pfund (heute rund 60 Millionen Euro).
PAUL MCCARTNEY und HEATHER MILLS: Ihre Scheidung im März 2008 wurde nach zwei Jahren Rosenkrieg besiegelt. McCartney musste rund 24,3 Millionen Pfund (heute 29,3 Millionen Euro) an seine Ex-Frau zahlen. Sie hatten 2002 geheiratet und später eine gemeinsame Tochter bekommen. Mit Material von dpa