Dieses Jahr feiern Prinz William und Kate ihr erstes gemeinsames Weihnachtsfest. Briten hoffen derweil auf royalen Nachwuchs.
London. Es ist ein ganz besonderes Weihnachtsfest für William und seine Kate, denn unter dem sechs Meter hohen Weihnachtsbaum von Königin Elizabeth II. auf dem royalen Landsitz Sandringham werden in diesem Jahr auch Geschenke für die frische Ehefrau des Prinzen liegen. Die Hochzeit mit Prinz William hat Kate hoftauglich gemacht – selbst zu der privatesten aller Feiern der Königsfamilie ist sie nun zugelassen. Zuvor konnten sie nicht gemeinsam Weihnachten feiern, obwohl Kate vor der Hochzeit im April bereits sieben Jahre mit dem Prinzen leiirt war. Auch nach der Verlobung im November 2010 mussten sie sich für die Festtage trennen. Kate soll wie in den Jahren davor zu Hause bei ihrer Familie gefeiert haben.
Die Feierlichkeiten seien eine "sehr private Veranstaltung“, sagt eine Palastsprecherin. Das Gerücht, Kates Schwester Pippa sei am Zweiten Weihnachtstag zum traditionellen Fasanenschießen in Sandringham eingeladen, ist daher mit größter Vorsicht zu genießen. Kate sei sehr nervös, die Feiertage mit der Queen und Prinz Philip, den Schwiegereltern Charles und Camilla und den anderen Familienmitgliedern zu verbringen, will die berüchtigte "Daily Mail“ aus "Quellen“ erfahren haben. Pippa solle sie unterstützen. Das habe William entschieden.
Während William und Kate noch mit Londoner Wohnungslosen Plätzchen backten, war die Queen schon mal per Zug nach Sandringham gereist - erste Klasse zwar, aber im ganz normalen Pendlerzug. Auf dem königlichen Anwesen im Nordosten von London wird es diesmal wohl kuschelig. Neben Kate wird wohl auch der neue Ehemann von Williams Nichte Zara Phillips, Mike Tindall, erstmals dabei sein. Das Töchterchen von Zaras Bruder Peter, der nicht ganz ein Jahr alte Queen-Urenkel, Savannah, ist ebenfalls zum erstenmal bei der königlichen Weihnacht. An diesem Freitag sollen sie alle eintreffen, der wichtigste Gast, Thronfolger Charles, als letzter. Es wurde sogar gemunkelt, dass der Platz für die diesmal so vielen Gäste eng werden könnte.
Details darüber, wie die Queen Weihnachten feiert, sind rar. Klar ist aber, dass die royale Weihnacht eher deutsch als britisch abläuft. Königin Charlotte, die deutsche Frau von König George III., soll den Weihnachtsbaum im späten 18. Jahrhundert auf der Insel eingeführt haben. Der ebenfalls aus Deutschland stammende Prinz Albert machte ihn dann berühmt. Er spendete Tannenbäume an Kasernen und Schulen. 1848 wurde ein Bild veröffentlicht, auf dem Albert und seine Frau Königin Victoria mit ihrer Familie unter einem Baum zu sehen waren – der Weihnachtsbaum kam sofort in Mode.
Anders als die meisten Briten packen die Royals ihre Geschenke nach deutscher Tradition am Heiligabend aus und nicht am Morgen des Ersten Weihnachtsfeiertages. Dann nämlich stehen der Kirchenbesuch und die im Fernsehen übertragene Weihnachtsansprache der Queen an, die für Traditionalisten fest zum Fest dazugehört.
Vielleicht baumelt an der royalen Tanne ja eine der Kugeln, die eigens für die mittlerweile Herzog und Herzogin von Cambridge heißenden Frischverheirateten hergestellt wurden. Das Souvenir mit den Initialen der beiden wurde von der Firma Royal Crown Derby Porcelain herausgegeben, als Erinnerungsstück an das erste gemeinsame Fest von William und Catherine. Das handbemalte Stück kostet 85 Pfund (100 Euro), nur 1500 Exemplare werden produziert.
Was in den Köpfen von Kate und William vorgehen wird, ist natürlich pures Raten. Zurückzublicken haben sie jedenfalls auf genug: Ihre prachtvolle Hochzeit im April, ihre erste gemeinsame, offizielle Reise nach Kanada und in die USA, jede Menge gemeinsame Auftritte bei Veranstaltungen für gute Zwecke und das Alltagsleben in ihrem Cottage in Nordwales.
Beim Ausblick auf das neue Jahr steht eines fest: Beide haben ihren 30. Geburtstag vor sich, Kate im Januar, William im Juni. Als Botschafter Großbritanniens werden sie bei den Olympischen Spielen in London aktiv sein, außerdem stehen die Feiern zum 60. Thronjubiläum der Queen an. Ob da noch Platz im Zeitplan für das Kleine ist, das sich die Briten wünschen, wissen die beiden vielleicht selbst noch nicht. Von Britta Gürke