Ein gefährlicher Blindgänger hält Halle in Atem. In einer Klinik müssen Hunderte Patienten in Sicherheit gebracht werden. Straßen wurden gesperrt.
Halle. Im Stadtzentrum von Halle ist am Donnerstagmorgen ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Die amerikanische Fünf-Zentner-Fliegerbombe mit zwei Zündern wurde bei Bauarbeiten auf dem Gelände eines Krankenhauses entdeckt. Sie hat nach Polizeiangaben eine Länge von mehr als einem Meter, einen Durchmesser von 45 Zentimetern und liegt in einer Tiefe von 2,50 Meter.
Die Klinik werde evakuiert, wie eine Sprecherin des Krankenhauses St. Elisabeth und St. Barbara auf Anfrage sagte. Geplante Operationen seien abgesetzt worden. Notfälle seien an andere Krankenhäuser verwiesen worden.
Laut Sprecherin sind 350 bis 400 Patienten betroffen, die in andere Krankenhäuser verlegt werden müssen. Wo Entlassungen möglich waren, seien die Patienten nach Hause oder zu ihren Angehörigen geschickt worden. Bereits am Vormittag war die Evakuierung angelaufen, nachdem die Bombe gegen 7.00 Uhr gefunden worden war.
Patienten in umliegene Krankenhäuser verlegt
Patienten des Krankenhauses wurden in Krankenfahrstühlen in vor dem Klinikum stehende Taxis gebracht. Akute Fälle wurden mit Rettungswagen in umliegende Krankenhäuser verlegt. Die Straße, wo die Bombe gefunden wurde, ist gesperrt. Lediglich Krankenwagen können dort noch entlang fahren. Die vierspurige Hochstraße, die an der Klinik vorbeiführt, war dagegen noch frei befahrbar.
Auch ein Kindergarten musste am Morgen geräumt werden. Der Straßenbahnverkehr wurde im Zentrum eingestellt. Zunächst sollte die Umgebung in einem Radius von einem Kilometer abgesperrt werden.
Evakuierung in Bündorf verschoben
Wegen des Bombenfundes in Halle musste eine bis Freitag vorgesehene Entschärfung eines vermutlichen Bombenfundes in Bündorf bei Merseburg auf frühestens kommenden Dienstag verschoben werden. In dem kleinen Ort muss dafür der Grundwasserspiegel in einer Baugrube abgesenkt werden, wo eine Bombe vermutet wird. Die Evakuierung des Ortes verzögert sich. Derzeit gehe keine Gefahr von dem Fund aus, teilte der Saalekreis mit. Rettungs- und Sanitätskräfte müssten zur Unterstützung bei der Evakuierung in Halle eingesetzt werden.