Nach der Entdeckung von vier in einem Keller eingesperrten Behinderten in einem Haus in Philadelphia hat die Polizei auch zehn Kinder befreit.
Washington. Entsetzen in den USA: Ein Vermieter hat im Keller eines Hauses vier geistig behinderte Menschen entdeckt, die dort möglicherweise bereits seit Jahren gefangen gehalten worden waren. Inzwischen wurden vier Verdächtige festgenommen darunter am Mittwoch nach Medienberichten eine 32-Jährige in Philadelphia (Bundesstaat Pennsylvania). Sie soll zusammen mit ihrer Mutter (51) und zwei Männern die vier Erwachsenen festgehalten haben, um deren Behindertenunterstützung abzukassieren.
Nach Angaben des „Philadelphia Inquirer“ sollen sich die vier mutmaßlichen Täter unter anderem wegen Entführung, Freiheitsberaubung und schwerer tätlicher Angriffe verantworten. Die 51-Jährige wird demnach verdächtigt, die Hauptdrahtzieherin gewesen zu sein.
Den Berichten zufolge wurden die Behinderten im Alter von 29 bis 41 Jahren in einem von außen verschlossenen verschmutzten Boilerraum gefunden, in dem es weder Licht noch eine Toilette gab. Eines der Opfer soll an ein Rohr gekettet gewesen sein.
Wie es weiter hieß, könnte sich der Fall noch ausweiten. Demnach stieß die Polizei in der Wohnung der 51-Jährigen auf 50 Personalausweise - die Polizei vermute daher, dass das Komplott zur Ausbeutung hilfsbedürftiger Menschen großangelegt gewesen sei und sich über Jahre hinweggezogen haben könnte.
Dem „Philadelphia Inquirer“ zufolge brachte die Polizei außerdem zehn Kinder und Jugendliche in Sicherheit, die sich anscheinend in der Obhut der Hauptverdächtigen befanden. Sie hätten Zeichen von Unterernährung und Misshandlung aufgewiesen. Eine der Jugendlichen sei eine seit 2009 als vermisst geltende Nichte der mutmaßlichen Anführerin des Komplotts.