Texas bekommt die Waldbrände nicht in den Griff. Die Ostküste erwartet den nächsten Hurrikan
Washington. Feuer und Wasser, zwei Extreme, richten in weiten Teilen der USA schwere Schäden an. Bei Austin im US-Bundesstaat Texas haben verheerende Flächenbrände fast 500 Häuser zerstört. Wie der US-Nachrichtensender CNN berichtete, flüchteten Tausende Menschen vor den Flammen. Das Feuer verwüstete allein in dieser Gegend gut 10 000 Hektar. Bei einem Brand im Osten von Texas starben eine Frau und ihr 18 Monate altes Kind.
Immer wieder fachen Winde die Flammen an
Der Gouverneur von Texas, Rick Perry, nannte die Lage "ernst". Alle Ressourcen des Bundesstaates würden eingesetzt, um Leben und Eigentum der Bürger zu schützen. Feuerwehrleute kämpften, unterstützt von Löschhubschraubern, gegen Dutzende von Brandherden. Immer wieder fachten Winde die Flammen an. "Das ist eine große Naturkatastrophe", sagte der für die Löscharbeiten zuständige Vertreter der Forstbehörde, Mark Stanford. Texas erlebe die schlimmste Brandsaison in seiner Geschichte. Wegen der Trockenheit und der hohen Temperaturen seien seit November 2010 Flächen abgebrannt, die etwa die Größe des US-Bundesstaates Connecticut hätten, fügte Gouverneur Perry hinzu.
Unterdessen bereitet sich die US-Ostküste auf den nächsten Hurrikan vor. Der Wirbelsturm "Katia" im Atlantik ist mit der Stufe drei bewertet worden. Die Skala hat fünf Stufen. Er bewegt sich mit 17 Kilometern pro Stunde nördlich der Antillen auf die USA zu, teilte das US-Hurrikanzentrum in Miami mit. In seinem Zentrum entwickelt der Wirbelsturm nach Angaben der Meteorologen Windgeschwindigkeiten von 205 km/h. Vor gut einer Woche hatte der Wirbelsturm "Irene" die US-Ostküste heimgesucht. Im Bundesstaat New Jersey verursachte das Unwetter die schlimmsten Überflutungen seit Jahrzehnten.
Trotz der Herabstufung des Tropensturms "Lee" zu einem Tiefdruckgebiet haben Meteorologen vor einer weiter bestehenden Gefahr durch Springfluten gewarnt. Während in den Küstengebieten im Süden der USA nur geringfügige Schäden gemeldet würden, könnte das Sturmsystem auf seinem Weg ins Innere des Landes immer noch eine Bedrohung darstellen, sagte ein Spezialist des Nationalen Hurrikanzentrums. In der Nähe des Golfs von Mexiko werde das angesammelte Wasser für einige Tage nicht abfließen, sagte er. "In den Appalachen gibt es ein größeres Risiko von Springfluten."
Am Sonntag hatte "Lee" im US-Staat Louisiana für heftige Regenfälle gesorgt. Allein in der Stadt New Orleans fielen mehr als 30 Zentimeter Niederschlag. In Teilen von Alabama, Louisiana und Mississippi wurden Schäden durch Wind und Überflutungen gemeldet. In Galveston im US-Staat Texas ertrank ein Wassersportler, der von der aufgewühlten Brandung aufs Meer hinausgetrieben wurde.