Das US-Magazin “Forbes“ wählt Bundeskanzlerin Merkel zum fünften Mal an die Spitze des Rankings der einflussreichsten Frauen des Planeten.
New York. Was haben Angela Merkel und Joanne K. Rowling gemeinsam? Die Magie, die sie umgibt? Das Zauberhafte? Womöglich die Haarfarbe? Fest steht hingegen, dass sich beide auf der neuen Liste der 100 mächtigsten Frauen im "Forbes"-Magazin wiederfinden, die gestern veröffentlicht wurde. Allerdings führt Angela Merkel das Ranking an, während die "Harry Potter"-Autorin auf Platz 61 rangiert.
Diese 100 Frauen zeichnet aus, dass sie entweder Geld, politische Macht oder gesellschaftliche Relevanz haben oder ihr Wort enorme Reichweite und großen Einfluss hat.
Dieses Jahr ist die Kulisse, vor der diese Wertung vorgenommen wird, ein Gebilde aus Euro-Krise in Europa, Revolution und Folgen im Mittleren Osten sowie der Panik am amerikanischen Markt. Die deutsche Kanzlerin führt die Liste nun schon zum fünften Mal an. Von 2006 bis 2009 lag sie gleich viermal in Folge vorn. Merkel wird derzeit eine Schlüsselrolle zugeschrieben, als eine Art ungekrönte Königin der Europäer. Sie könnte die Führungsperson sein, die die Euro-Zone zusammenhält, so begründet Forbes die Wahl. Auf Platz zwei findet sich US-Außenministerin Hillary Clinton wieder, die für ihren Einsatz für Dissidenten gekürt wird.
Brasiliens Präsidentin und ihr rasanter Aufstieg
Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff folgt auf Platz drei. Ihre Karriere war es, die den Ausschlag zur Wahl gab. Rousseff war zwei Jahre lang in politischer Haft - damals setzte sie sich noch im Untergrund für Arbeiter ein und gehörte zum bewaffneten Widerstand gegen die seit 1964 regierende Militärregierung. Nach der Wahl Lula da Silvas 2002, wurde sie Bundesenergieministerin und veränderte ihre Ansichten zunehmend hin zu einer kapitalistischen Sichtweise. Seit dem 1. Januar führt sie Südamerikas größte Wirtschaftsnation.
Auf Platz vier und fünf folgen mit Indra Nooyi, Vorstandsvorsitzende von Pepsi, und Sheryl Sandberg, eine Chefin beim Netzwerk Facebook, zwei US-Wirtschaftsgrößen. Christine Lagarde, auf Platz neun, war von der Liste gestrichen worden und ist nun wieder da - die ehemalige französische Finanzministerin ist jetzt geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds. Michelle Obama hat offenbar an Glanz verloren und rutscht von der Spitze auf Platz acht.
Die Jury des Wirtschaftsmagazins wählte aus etwa 200 Frauen die einflussreichsten. Zugrunde lagen sechs Kategorien: Milliardärinnen, Business-Frauen, Damen aus dem Bereich Lifestyle, die aus Mode und Unterhaltung kommen; Frauen aus Medien, Politik und Nichtregierungsorganisationen. Innerhalb dieser Kategorien spielen Vermögen, die Höhe von Spendeneinnahmen und Bruttosozialprodukte eine Rolle - Vergleichswerte bieten die Vorjahreszahlen und andere vom Forbes-Magazin veröffentlichte Rankings - wie die Celebrity-Liste, auf der das "Wer ist wer?" der Glamour-Welt zu finden ist. Zusätzliches Kriterium ist die Präsenz in Fernsehen und sozialen Netzwerken wie Twitter und Facebook.
Die US-Schauspielerin Angelina Jolie, 36, schaffte es etwa auf Platz 29. Die Sängerin Lady Gaga, 25, belegt mit Platz elf einen der vorderen Positionen und ist die jüngste Powerfrau. Auch ihre Kollegin Beyoncé Knowles, 29, mischt ganz oben mit - Platz 18. Eine weitere Deutsche ist nicht auf der Liste zu finden. Die älteste Mächtige ist Königin Elizabeth II., 85 - Rang 49.