Tokio. Nur fünf Monate nach der Fukushima-Katastrophe hat wieder ein schweres Erdbeben die Menschen im Nordosten Japans aufgeschreckt. Die Erdstöße erreichten am Freitag nach Angaben des nationalen Meteorologischen Instituts eine Stärke von 6,8. Die US-Erdbebenwarte gab die Stärke dagegen mit 6,3 an. Verletzte oder unmittelbare Schäden wurden bisher nicht gemeldet. Das am 11. März zerstörte Atomkraftwerk in Fukushima sei von diesem Beben verschont geblieben, meldete der Rundfunksender NHK unter Berufung auf den Betreiber Tepco.
Das Beben erschütterte die Erde vor der Küste der Präfektur Fukushima gegen 14.36 Uhr Ortszeit (7.36 Uhr Mitteleuropäische Zeit). Das Zentrum lag nach Angaben des Meteorologischen Instituts in rund 20 Kilometer Tiefe.
Die Behörden gaben für die Küstengebiete der Präfekturen Fukushima sowie Miyagi eine Tsunamiwarnung heraus. Nach weniger als einer Stunde konnte diese jedoch wiederaufgehoben werden.
Das Beben vom 11. März wurde mit einer Stärke von 9,0 auf der Richterskala gemessen. Besonders der Tsunami hatte den Nordosten Japans verwüstet. Mehr als 15 600 Menschen kamen ums Leben, noch immer werden etwa 5000 Menschen vermisst. Und die Region kämpft sich nur schwerlich in einen Alltag zurück. Die für Obst - besonders Pfirsiche - bekannte Gegend erleidet derzeit bedrohliche wirtschaftliche Verluste, weil die Ernte ansteht und die Nachfrage nach verstrahlten Früchten gering ist. Jetzt wurde zudem kontaminiertes Rindfleisch entdeckt - die Tiere wurden mit verstrahltem Heu gefüttert.