Während gewaltige Flammen das Atomlabor Los Alamos im US-Staat New Mexico bedrohen, steht die Stadt Minot in North Dakota unter Wasser.

Washington. Ein Buschfeuer bedroht das Atomlabor Los Alamos im US-Staat New Mexico. Das abgelegene Kernforschungszentrum, in dem einst die erste Atombombe der Welt entwickelt wurde, blieb am Montag geschlossen, nachdem sich der Brand dem ausgedehnten Gelände bis auf knapp 1,5 Kilometer genähert hatte. Nur noch absolut notwendiges Personal halte sich in dem Gebäudekomplex auf, teilte das Zentrum mit. Betont wurde, dass „alles radioaktive und gefährliche Material“ gesichert sei.

In der Stadt Minot in North Dakota hieß es unterdessen „Land unter“: So hoch wie seit 130 Jahren nicht mehr ist dort der Fluss Souris gestiegen. Der Scheitelpunkt wurde am Wochenende erreicht, in Teilen der Stadt stand das Wasser bis zu den Dächern der Häuser. Autos trieben in den Fluten, Güterzüge waren von Wasser umgeben zum Stillstand gezwungen. Insgesamt waren rund 4000 Gebäude von Überschwemmungen betroffen, berichtete der Sender CNN. Etwa ein Drittel der 36.000 Bewohner war aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. Die Fluten begannen sich am Montag leicht zurückzuziehen.

In New Mexico wurde die Nationalgarde zur Hilfe gerufen, um das Feuer zu stoppen. Durch heftige Winde angefacht hatten sich die Flammen am Sonntag mit rasender Geschwindigkeit durch trockenes Gras und Gehölz vorwärts gefressen. Die Behörden riefen die Bewohner der nahe gelegenen Orte Los Alamos und White Rock auf, sich in Sicherheit zu bringen. Das Labor liegt rund 55 Kilometer nordwestlich von Santa Fe auf einem 93 Quadratkilometer großen Gelände.