Die Internet-Plattform Twitter feiert ihren fünften Geburtstag und hat schon 200 Millionen Nutzer. Die schönsten Anekdoten, an denen die Welt teilhatte.

Hamburg. Gezwitschert wird inzwischen pausenlos. Mehr als 200 Millionen Menschen nutzen die Kommunikationsplattform Twitter, was zu Deutsch "Gezwitscher" heißt. Jeden Tag schicken sie 140 Millionen Kurznachrichten los. Sie geben Kneipentipps weiter, prangern Menschenrechtsverletzungen an, reden übers Wetter, organisieren Revolutionen. Vor fünf Jahren, am 21. März 2006, schickte der Kalifornier Jack Dorsey die erste Mitteilung los: "Richte soeben mein Twitter ein." Was damals mit einem leisen Pieps anfing, ist inzwischen zum konstanten Hintergrundrauschen des modernen Lebens angeschwollen.

Dorsey entwickelte die Idee mit seinen Kollegen Biz Stone und Evan Williams weiter. Grenzenlose Vernetzung, direkte Kommunikation, Meinungsaustausch ohne Hürden - ermöglicht übers Internet. Die drei Tüftler trafen den Nerv der Zeit. Auf jeden Fall liefert Twitter Stoff für so manche Anekdote:

Schnell: als Nachrichtendienst am 15. Januar 2009 über eine Notlandung in New York. Janis Krums schrieb als erster: "Da ist ein Flugzeug im Hudson River. Bin auf der Fähre, die versucht, die Leute aufzusammeln. Verrückt."

Politik: bei Twitter: Julia Klöckner, Schriftführerin bei der Wiederwahl 2009 des damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler, schrieb noch vor der offiziellen Bekanntgabe des Ergebnisses: "Leute, ihr könnt in Ruhe Fußball gucken, die Wahl hat geklappt."

Zickenkrieg: zwischen den Sängerinnen Ciara, 25, und Rihanna, 23: Ciara beschwerte sich über die Unfreundlichkeit der Kollegin. Rihanna: "Sorry Ci, habe ich etwa das Trinkgeld vergessen? Wie fies von mir." Ciara: "Glaub mir, Rihanna, du willst mich weder auf noch hinter der Bühne treffen."

Rettung: durch Twitter: Ein Japaner bat um Hilfe, weil ihm das Klopapier ausgegangen war. Tatsächlich brachte ihm ein hilfsbereiter Mitbürger eine neue Rolle auf die öffentliche Toilette.

Jobkiller: Ein Vodafone-Mitarbeiter schrieb ausgerechnet auf dem firmeneigenen Account, dass seine Firma "genug von dreckigen Homosexuellen" habe. Er wurde entlassen.

Kritik: Teeniestar Justin Bieber, 17, hält sich angeblich "für den Kurt Cobain seiner Generation". Tenor bei Twitter: "Geh spielen, Justin!"

Abgehoben: Aus der internationalen Raumstation ISS schrieb Ingenieur Timothy Creamer am 22. Januar 2010: "Hallo Twitter-Universum. Wir twittern nun live von der ISS."

Outing: Nachdem Ricky Martin, 39, sich 2010 als schwul geoutet hatte, lautete ein Kommentar auf Twitter: "Ricky Martin ist schwul. Und was kommt als Nächstes? Der Papst ist katholisch?"

Fahrradsuche: Tour-de-France-Gewinner Lance Armstrong, 39, suchte 2009 über Twitter sein gestohlenes Fahrrad. Vergeblich. Der Dieb war wohl gewarnt.