Bei Laufeld stürzte ein Jet der US-Amerikaner ab, der Pilot konnte sich mit dem Schleudersitz retten. Er hatte offenbar Munition an Bord.
Laufeld. Ist das kleine Dorf Laufeld nur knapp einem großen Unglück entgangen? In Sichtweite des Eifelortes Laufeld ist am Freitagnachmittag ein US-Militärflugzeug abgestürzt. Der Pilot rettete sich mit dem Schleudersitz aus der Maschine, wie das Polizeipräsidium in Trier mitteilte. Das US-Militär bestätigte dies.
Der Mann wurde in ein Krankenhaus gebracht, er war nach Polizeiangaben außer Lebensgefahr. Weitere Menschen seien nicht verletzt worden, hieß es weiter. Das Flugzeug stürzte auf ein Feld rund 300 Meter von den ersten Häusern entfernt. „Wir sind wohl knapp einer Katastrophe entgangen“, sagte der Bürgermeister von Laufeld, Karl-Josef Junk, dem Südwestrundfunk (SWR). „Der ist sogar noch übers Dorf rübergeflogen und hat laut Augenzeugen noch mal durchgestartet, um die Schnauze hochzuziehen.“
Nach unbestätigten Berichten soll der Kampfjet bereits in der Luft gebrannt haben. Die Rettungskräfte standen vor einem Trümmerfeld auf der grünen Wiese, von der Maschine war nach dem Aufprall nicht mehr viel zu erkennen. Mehrere Feuerwehren besprühten die qualmenden Wrackteile noch längere Zeit mit Wasser. Von deutscher Seite war auch die Polizei unter anderem mit einem Hubschrauber im Einsatz.
Das US-Militär schickte Krankenwagen und die eigene Polizei zur Untersuchung des Falls. Die Absturzstelle sei zum militärischen Sperrgebiet erklärt worden, sagte ein deutscher Polizeisprecher. Zunächst versammelten sich nur wenige Schaulustige - das Örtchen Laufeld hat nur rund 500 Einwohner. Nach Auskunft der US-Streitkräfte handelt es sich bei dem Flugzeug um einen Kampfjet vom Typ A-10 Thunderbolt II. Diese Maschine wird von ihren Piloten auch „Warthog“ (Warzenschwein) genannt. Das abgestürzte Flugzeug stammt nach Angaben des US-Militärs von der Airbase in Spangdahlem. Es soll auf einem Routineflug zu Trainingszwecken unterwegs gewesen sein. Nach Informationen des „Trierischen Volksfreunds“ soll der Jet mit zwei Übungsraketen und 1500 Schuss Munition bestückt gewesen sein. Die Polizei Trier und das US-Militär sprachen von Übungsmunition, ohne Details zu nennen. Die Ursache des Absturzes war zunächst unklar. Die Ermittlungen dazu haben laut Polizei die amerikanischen Behörden übernommen.
Der „Trierische Volksfreund“ schrieb, derzeit seien sechs Kampfflugzeuge dieses Typs aus Spangdahlem bei der Militäraktion zur Durchsetzung des Flugverbots für die Truppen des Machthabers Muammar al-Gaddafi in Libyen im Einsatz.Die US-Luftwaffe hat in Rheinland-Pfalz Stützpunkte im pfälzischen Ramstein und in Spangdahlem. (dpa)