Wie die Zeit vergeht: Party-Girl Paris Hilton feiert ihren 30. Geburtstag! Die Blondine mit der piepsigen Kinderstimme will diverse Partys schmeißen.
Los Angeles/Berlin. Ob mit wilden Partys, exzentrischen Auftritten als Werbe-Ikone, einer eigenen TV-Show oder mit ihrer 23-tägigen Haftstrafe - Paris Hilton füllt seit Jahren immer wieder die Klatschspalten. Die weltberühmte Blondine aus der früheren Hoteldynastie ist eine Meisterin der Selbstinszenierung. Wenn sie sagt, dass sie ihren mit Diamanten besetzten Luxuswagen besonders liebt und ihre Kleider nur einmal trägt, so wundert das keinen mehr. Dass sie, egal wo sie auftritt, Scharen von Fans und Reporter warten lässt, ist ebenso zum Normalzustand geworden. Unabhängig von ihrem Erbe im Rücken hat Hilton es mit Hilfe ihrer Berater geschafft, sich ein eigenes kleines Vermögen aufzubauen. Am Donnerstag (17. Februar) wird sie 30 Jahre alt. Feiern will Paris dies - wen wundert es - mit diversen Partys in diversen Städten.
Von dem bislang wohl schlimmsten Kapitel ihres jungen Lebens scheint sie sich inzwischen erholt zu haben. Die Boulevardpresse stand kopf, als das Partygirl 2007 sichtlich schockiert zu einer 45-tägigen Haftstrafe wegen Fahrens ohne Führerschein und Verstoßes gegen Bewährungsauflagen verurteilt wurde. Ausgerechnet die für ihren luxuriösen Lebensstil bekannte junge Dame kam in eine karge Zelle im Frauengefängnis im kalifornischen Lynwood und wurde erst nach 23 Tagen wegen guter Führung wieder entlassen.
Danach gab Hilton sich geläutert: „Es hat mein Leben für immer verändert“, verkündete sie unmittelbar nach ihrer Freilassung bei Talkmaster Larry King und versprach: „Ich werde jetzt alle Gesetze befolgen.“
Zweiter Haftstrafe knapp entgangen
Ganz einhalten konnte Paris dies jedoch nicht: Drei Jahre später drohte ihr im vergangenen Spätsommer bereits die nächste Haftstrafe. Nach einer Festnahme in Las Vegas wurde die 29-Jährige wegen Kokainbesitzes angeklagt. Bei einer Verkehrskontrolle war das Auto, in dem sie mit ihrem aktuellen Freund Cy Waits unterwegs war, den Polizisten aufgefallen.
Einer weiteren Gefängnisaufenthalt entging Hilton damals knapp. Sie bekannte sich vor Gericht des Drogenbesitzes schuldig, erhielt ein Jahr auf Bewährung und wurde zu 200 Stunden gemeinnütziger Arbeit verdonnert. Sie dürfe sich nichts mehr zuschulden kommen lassen, betonte der Richter.
Die Urenkelin des Hotel-Gründers Conrad Hilton kam als Älteste von vier Geschwistern in New York zur Welt. Für Aufsehen sorgte sie zunächst mit ihren schrillen Auftritten bei Promi-Partys, gern in superknappen Luxuskleidchen.
Paris versuchte sich im Modelgeschäft, heimste lukrative Werbeverträge ein, hat eigene Schmuck- und Modekollektionen sowie zehn (!) Parfums und eine Make-up-Linie auf den Markt gebracht, sie hat Nachtclubs eröffnet, präsentierte bereits ihre Autobiografie (“Confessions of a Heiress“) und bekam eigene Doku-Shows im Fernsehen: Vor allem das Format „The Simple Life“, in dem sie an der Seite von Nicole Richie das Leben auf dem Bauernhof testete, dabei Kühe melken oder Würste produzieren musste, war ein Erfolg.
"That's hot“ als Markenzeichen
"Ich versuche, mir mein eigenes Imperium aufzubauen“, betonte Paris Hilton vor ein Paar Jahren selbstbewusst in der „New York Times“. „Ich will nicht für den Rest meines Lebens das Hilton-Hotel-Girl sein“. Immer wieder wehrt sie sich gegen ihr Image als verwöhnte Göre und sieht sich als hart arbeitende Geschäftsfrau verkannt. Mit ihrer Rolle spiele sie nur: „Ich spreche mit dieser Kinderstimme und eigentlich habe ich diesen Charakter erfunden, aber im wahren Leben bin ich völlig anders“, sagte sie 2009 in einer TV-Dokumentation über ihre piepsige Stimme, mit der sie so oft ihren Lieblingsspruch „That's hot“ zum Besten gegeben hat. Sogar diesen Ausspruch ließ sie sich angeblich als Marke schützen.
Auch diverse Ausflüge ins Film- und Musikgeschäft startete Hilton - allerdings waren diese nicht von Erfolg gekrönt. Im Gegenteil: Paris wurde im vergangenen Jahr der Negativpreis Goldene Himbeere als schlechteste Schauspielerin des gesamten zurückliegenden Jahrzehnts zugedacht. Viel mehr Interesse hatte da zu ihrem Leidwesen noch das Sexvideo „One Night in Paris“ gefunden, das ihr Ex-Freund Rick Solomon einige Jahre zuvor gegen ihren Willen vermarktete.
Zu den weiteren Männern an der Seite von Hilton zählten unter anderen die Musiker Benji Madden und Nick Carter sowie die Reederei-Erben Stavros Niarchos und Paris Latsis. Wiederholt verkündete sie, dass sie sich bald Familie wünsche und sich diesmal besonders sicher sei. „Wer weiß, was nächste Woche ist“, kommentierte ein „Freund“ einmal derartige Äußerungen von Paris trocken.
Dass sie bei ihren Auftritten viel Aufmerksamkeit auf sich zieht, konnte man jedenfalls gerade erst wieder bei ihrer Werbetour durch mehrere deutsche Städte für Prosecco aus der Dose erleben, wo zahlreiche Schaulustige und Reporter sie erwarteten. Ein geplanter Werbeauftritt in Japan hatte für Hilton im September dagegen noch jäh geendet: Wegen ihres jüngsten Drogenvergehens ließen sie die dortigen Behörden nicht einreisen und Paris musste enttäuscht die Heimreise antreten.