SPD- und Grünen-Politiker forderten im Landtag, die geplante Trasse Frankfurt-Stuttgart müsse über den Mannheimer Hauptbahnhof führen.

Mannheim. Die künftige ICE-Anbindung Mannheims sorgt erneut für Aufregung. Oppositionspolitiker von SPD und Grünen im Landtag forderten am Freitag, die geplante Schnellbahntrasse Frankfurt-Stuttgart müsse über den Mannheimer Hauptbahnhof führen. Die Grünen-Abgeordneten Theresia Bauer und Uli Sckerl sprachen von einem Skandal, sollte der sogenannte Bypass - die Umfahrung Mannheims - wieder herausgekramt werden. Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) betonte, mit ihm seien Änderungen der aktuellen Planungen für die Neubaustrecke nicht zu machen.

„Die Einbindung des Hauptbahnhofs Mannheim ist für den Schienenpersonenfernverkehr unabdingbar“, sagte Mappus laut Mitteilung. Dies habe der baden-württembergische Landtag beschlossen, und es sei nach dem Bundesverkehrswegeplan auch geltendes Recht des Bundes. Er habe keinen Hinweis darauf, dass der Bundestag dies ändern wolle.Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) hatte in seiner Neujahrsansprache erklärt, er habe klare Hinweise darauf, dass das Bundesverkehrsministerium eine Umfahrung von Mannheim plane. Denkbar sei sogar, dass die Züge künftig gar nicht mehr im Mannheimer Hauptbahnhof halten. Ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums betonte allerdings: „Am Status quo hat sich nichts geändert.“ Der Bedarfsplan lasse keinen Bypass Mannheim zu. Den Bedarfsplan selbst kann nur der Bundestag ändern.

Die SPD-Landtagsabgeordnete Helen Heberer forderte Mappus auf, bei dem Thema eine klare Position zu beziehen. Nur wenn die Stadt, die Region und vor allem auch das Land an einem Strang zögen, könne verhindert werden, dass Bypasspläne immer wieder hervorgeholt werden. Bauer und Sckerl forderten eine „endgültige Beerdigung“ dieser Pläne.

Die Schnellbahntrasse soll die Fahrzeit zwischen Frankfurt und Stuttgart deutlich verkürzen. Die Züge sollen auf den neuen Gleisen Geschwindigkeiten bis zu 300 Stundenkilometern erreichen. Um das Projekt wird bereits seit zehn Jahren gestritten.