5000 Menschen haben an der Beisetzung der Opfer des Anschlags auf eine Kirche in Ägypten teilgenommen. Zuvor hatte es Randale gegeben.

Kairo/Alexandria/Rom. Nach dem Anschlag auf eine Kirche im ägyptischen Alexandria haben mindestens 5000 Menschen an der Beisetzung der 21 Opfer teilgenommen. Die Zeremonie fand im Kloster Marmina in King Mariut, einem Vorort von Alexandria, statt. Wütend unterbrachen die Trauernden den Sekretär von Kopten-Patriarch Schenuda III., Bischof Juanes, als er das Beileid von Staatschef Husni Mubarak übermitteln wollte. "Nein, nein, nein“, skandierte die Menge aufgebracht. Bereits am Sonnabendnachmittag hatten sich junge koptische Christen und Sicherheitskräfte gewaltsame Auseinandersetzungen geliefert.

Bei dem mutmaßlichen Selbstmordanschlag vor einer Kirche im Osten der Küstenstadt wurden in der Silvesternacht 21 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt. Bisher bekannte sich niemand zu dem Anschlag. Allerdings hatte eine dem radikalislamischen Terrornetzwerk al-Qaida nahestehende Gruppierung, die Ende Oktober in Bagdad zahlreiche Christen getötet hatte, mit weiteren Gewalttaten gegen koptische Christen insbesondere in Ägypten gedroht. Die Kopten sind die größte christliche Glaubensgemeinschaft im Nahen Osten. Sie machen bis zu zehn Prozent der 80 Millionen Einwohner im überwiegend muslimischen Ägypten aus.

(abendblatt.de/afp)