In Sachsen-Anhalt erfror ein 62-jähriger Mann im Schnee. Langsam entspannt sich die Wetterlage. Der Flughafen Gatwick hat wieder geöffnet.

Berlin. Nach dem Wintereinbruch in den vergangenen Tagen mit teils chaotischen Verkehrsverhältnissen entspannt sich die Lage in Europa langsam. In Querfurt (Sachsen-Anhalt) wurde ein 62 Jahre alter Mann tot aufgefunden. Ein Passant fand ihn Donnerstagfrüh im Schnee liegend vor dem Eingang einer Sparkasse, wie ein Polizeisprecher in Halle am Freitag mitteilte. Ein herbeigerufener Notarzt versuchte den Mann noch wiederzubeleben, aber ohne Erfolg. Der 62-Jährige wies keine äußeren Verletzungen auf, so dass die Polizei davon ausgeht, dass er ein Opfer der klirrenden Kälte wurde.

Der Betrieb am Münchner Flughafen läuft seit Freitag nach Wetterproblemen wieder planmäßig. Nahezu alle Maschinen starteten und landeten wie vorgesehen, sagte ein Sprecher des Flughafens. Nur einige wenige Flüge nach London hätten gestrichen werden müssen, weil die Briten mit Schnee und Eis zu kämpfen hätten. Noch am Donnerstag mussten in München rund 100 Flüge annulliert werden, weil viele Maschinen wegen der starken Schneefälle vom Vortag nicht an den richtigen Einsatzorten waren.

+++ Verkehrslage im Norden entspannt sich langsam +++

Flughafen Gatwick wieder geöffnet

Im Süden Großbritanniens und rund um London hat sich die Lage am Freitag teilweise entspannt. Der Flughafen Gatwick öffnete nach zwei Tagen wieder für den regulären Flugverkehr. Allerdings sei weiterhin mit Verspätungen zu rechnen, sagte ein Flughafensprecher. In anderen Landesteilen gab es weiter erhebliche Behinderungen. Autos und Züge blieben liegen, hunderte Schulen geschlossen. Nahe der schottischen Stadt Aberdeen wurden in der Nacht Temperaturen von minus 20 Grad gemessen. Für das "Gefrorene Großbritannien“, wie die Medien die Kältewelle tauften, soll es auch in der kommenden Woche kaum Besserung geben.

Venedig steht zu mehr als der Hälfte unter Wasser

Das Hochwasser in Venedig hat am Freitag eine Rekordmarke erreicht. Nach Behördenangaben stand die Lagunenstadt am Morgen zu 55 Prozent unter Wasser, der Pegelstand stieg auf 1,40 Meter über Normalniveau und damit auf seinen höchsten stand in diesem Jahr. Die Stadtverwaltung entschied, die Laufstege über den berühmten Markusplatz zu entfernen – aus Furcht, Fußgänger könnten durch die Wassermassen hinweggerissen werden. Venedig hat im Winter hat regelmäßig mit Hochwasser, dem sogenannten Acqua Alta, zu kämpfen. Grund sind unter unter anderem Stürme und die Gezeiten.

Winterwetter behindert Eurostar-Züge

Wegen des Winterwetters kommt es bei den Eurostar-Hochgeschwindigkeitszügen vom europäischen Kontinent nach London bis zum Sonntag (5. Dezember) zu Behinderungen. Wie das Unternehmen am Freitag auf seiner Internetseite mitteilte, kann es zu Verspätungen von bis zu eineinhalb Stunden kommen. Einige Züge werden gestrichen. Reisende können Tickets gratis umbuchen. Eurostar verbindet Paris und Brüssel mit der britischen Hauptstadt. Schon vergangenen Winter hatte der Eurostar mit dem harschen Wetter zu kämpfen.