Zwei zum Tode verurteilten Männern soll in Oklahoma ein schwächeres Gift gespritzt werden, weil das übliche Narkosemittel nicht lieferbar ist.
Oklahoma City. Zwei zum Tode verurteilte Häftlinge haben am Freitag vor einem Bundesgericht im US-Staat Oklahoma die Aufschiebung ihrer Hinrichtung beantragt. Da dem Gefängnis das übliche Betäubungsmittel ausgegangen ist, sollen die Häftlinge mit einem Ersatzmittel narkotisiert werden, bevor ihnen die tödliche Giftspritze verabreicht wird. Das sei eine „grausame und außerordentliche Bestrafung“ und verstoße deshalb gegen ihre verfassungsmäßigen Rechte, sagten die Verurteilten.
Weil es Probleme mit der Rohstoffversorgung gebe, könne bis Januar kommenden Jahres kein Sodium Thiopental mehr produziert werden, teilte der einzige US-Hersteller Hospira mit. Die Gefängnisverwaltung will bei Hinrichtungen deshalb bis auf weiteres das Mittel Pentobarbital verwenden.
Pentobarbital werde üblicherweise gegen Anfälle oder als Beruhigungsmittel verabreicht, nicht aber als Narkotikum, sagte ein Anästhestist am Freitag bei einer Anhörung. Es sei denkbar, dass die Häftlinge noch bei Bewusstsein seien, wenn das tödliche Serum schließlich injiziert werde. Sie könnten dann ein „sehr schmerzvolles, brennendes Gefühl“ verspüren, sagte der Mediziner. Einer der beiden Todeskandidaten soll am 16. Dezember hingerichtet werden.