Der Amoklauf an einer Realschule im baden-württembergischen Winnenden ruft Erinnerungen an ähnliche Gewalttaten wie an der Columbine High School in den USA oder am Erfurter Gutenberg-Gymnasium wach. Über die Jahre gab es weltweit immer wieder blutige Amokläufe an Schulen und Hochschulen:
13. März 1996: Im schottischen Dublane eröffnet ein Amokläufer das Feuer in der Turnhalle einer Schule. 16 Kinder und ihre Lehrerin werden getötet. Der Täter begeht Selbstmord.
24. März 1998: In Jonesboro im US-Bundesstaat Arkansas feuern zwei Schüler im Alter von elf und 13 Jahren auf ihren Schulhof. Zuvor hatten sie Feueralarm ausgelöst, damit ihre Mitschüler nach draußen strömten. Vier Schülerinnen und eine Lehrerin sterben.
20. April 1999: An der Columbine-Schule in Littleton im US-Bundesstaat Colorado erschießen zwei schwarz gekleidete und vermummte Jugendliche zwölf Mitschüler und einen Lehrer. Danach begehen sie Selbstmord.
10. August 1999: In Los Angeles im US-Bundesstaat Kalifornien schießt ein Mann in einer jüdischen Vorschule um sich. Er tötet zwei Erwachsene und drei kleine Kinder.
8. Juni 2001: Ein Geistesgestörter ersticht in einer Grundschule im japanischen Osaka acht Kinder. 13 weitere Schüler und drei Erwachsene werden verletzt.
26. April 2002: Der 19-jährige Robert Steinhäuser dringt in das Erfurter Gutenberg-Gymnasium ein, erschießt 16 Menschen und tötet sich schließlich selbst. Die meisten der Opfer sind Lehrer.
26. November 2004: Im Schlafraum einer Schule im zentralchinesischen Ruzhou tötet ein Messerstecher acht Jugendliche, vier weitere werden verletzt.
21. März 2005: In Red Lake im US-Bundesstaat Minnesota richtet ein Jugendlicher in einer Schule ein Blutbad an und begeht anschließend Selbstmord. Neun Menschen sterben, unter ihnen fünf Schüler und eine Lehrerin. Zuvor hatte der Schüler seinen Großvater und dessen Lebensgefährtin getötet.
2. Oktober 2006: Ein Amokläufer dringt in die Dorfschule von Nickle Mines im US-Bundesstaat Pennsylvania ein und ermordet dort fünf Mädchen der Religionsgesellschaft der Amish . Nach der Tat nimmt sich der 32-Jährige das Leben.
20. November 2006: Ein 18-jähriger ehemaliger Schüler schießt an einer Realschule in Emsdetten im Münsterland um sich und verletzt 37 Menschen, bevor er sich selbst eine Kugel in den Kopf jagt. Der Täter verfasste einen Abschiedsbrief im Internet.
16. April 2007: Beim bislang blutigsten Amoklauf an einer US-Hochschule sterben an der Virginia Tech in Blacksburg 33 Menschen, unter ihnen der Täter. Der aus Südkorea stammende, 23-jährige Täter erschießt 27 Studenten und fünf Hochschullehrer und verletzt außerdem 20 weitere Menschen.
7. November 2007: Ein 18-jähriger Abiturient erschießt am Jokela-Gymnasium in der finnischen Stadt Tuusula acht Menschen, bevor er sich selbst tötet. Seine Tat hatte er Stunden zuvor im Internet angekündigt.
14. Februar 2008: In einem vollbesetzten Uni-Hörsaal in Chicago im US-Bundesstaat Illinois schießt ein ehemaliger Soziologiestudent um sich. Er tötet fünf Menschen und sich selbst, 15 weitere werden verletzt.
23. September 2008: An einer Berufsschule der südwestfinnischen Kleinstadt Kauhajoki erschießt ein 23-Jähriger neun Klassenkameraden und einen Lehrer, bevor er sich selbst tötet. Seine Tat hatte er ebenfalls im Internet angekündigt.
11. März 2009: Bei einem Amoklauf in Baden-Württemberg werden mindestens 16 Menschen getötet. Der 17-jährige Täter erschießt an einer Realschule in Winnenden drei Lehrerinnen und neun Schüler. Später tötet er auf der Flucht drei Passanten, bevor er bei einem Schusswechsel mit der Polizei stirbt.