55 Beamte der Soko Mirco beschäftigen sich mit der Auswertung von Spuren. Inzwischen gingen mehr als 3400 Hinweise aus der Bevölkerung ein.

Grefrath. Die Polizei gibt die Hoffnung nicht auf: Am Dienstag haben zwei Hundertschaften die Suche nach dem seit über einem Monat vermissten Mirco aus Grefrath fortgesetzt. Die Helfer durchkämmten ein Waldstück südlich eines weitläufigen Freizeitparks in Wachtendonk am Niederrhein. Das Gebiet liegt knapp zehn Kilometer nordöstlich von der Stelle entfernt, wo das Fahrrad des inzwischen Elfjährigen gefunden worden war. „Wir werden nichts unversucht lassen“, sagte ein Polizeisprecher. Doch nach Abschluss der neuerlichen Maßnahmen wollen die Ermittler die Geländesuche langsam einstellen.

Felder, Wiesen, Wälder und Gebäude: Mehr als 50 Quadratkilometer überwiegend unwegsames Gelände hatten die Helfer in den vergangenen Wochen zu Fuß und mit Hilfe von Spürhunden nach dem Jungen abgesucht. Zwei Tornado-Jets der Bundeswehr überflogen eine Fläche von rund 130 Quadratkilometern, machten Aufnahmen mit speziellen Wärmebildkameras. Taucher suchten das Flüsschen Niers ab - ohne Erfolg. Nun erwägen die Ermittler, die umliegenden Gewässer noch einmal ganz genau zu prüfen.

Derweil beschäftigen sich die 55 Beamten der Soko Mirco mit der Auswertung von Spuren . So waren auf der Kleidung des Jungen, die auf einem Parkplatz gefunden worden war, zahlreiche DNA-Spuren gefunden worden. In einer vierstündigen Aktion hatte die Polizei zudem an mehreren Stellen vorbeifahrende Fahrzeuge „geblitzt“. Auch diese Bilder stünden zur Auswertung. „Wir sind nach wie vor guter Dinge. Die Arbeit geht gut voran“, sagte der Polizeisprecher weiter.

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Inzwischen gingen bei der Soko Mirco mehr als 3400 Hinweise aus der Bevölkerung ein. Jedoch werde die Zahl neuer Tipps von Tag zu Tag weniger. Dringend gefragt seien weiterhin Hinweise zu einem dunklen Wagen, der am späteren Fundort von Mircos Fahrrad gesehen worden war. Generell könnte jede noch so kleine Auffälligkeit wichtig sein.

Der blonde Junge war am 3. September abends auf dem Heimweg von einer Skater-Anlage verschwunden. Erst wurde sein Fahrrad gefunden, dann seine Kleidung. Die Ermittler gehen von einem Gewaltverbrechen aus und vermuten, dass der Täter aus der Region stammt.