Pegelstände im Norden sinken. Süden von Wassermassen bedroht
Sukkur. Am härtesten trifft es meist die Kleinsten: Mehr als acht Millionen Kinder leiden nach Schätzungen des Uno-Kinderhilfswerks Unicef an den Folgen der verheerenden Überschwemmungen in Pakistan. 3,5 Millionen seien dringend auf Hilfe zum Überleben angewiesen, sagte die stellvertretende Unicef-Vorsitzende in Deutschland, Ann-Kathrin Linsenhoff. "Die Not, die wir in Pakistan sehen, ist unvorstellbar", sagte sie und bat nochmals eindringlich um Hilfe für die Flutopfer.
Mehr als eine Million Mädchen und Jungen unter drei Jahren brauchen dringend Zusatznahrung. Viele Kinder seien von ihren Familien getrennt worden. Für nur 55 Cent könne ein Päckchen mit eiweißreicher Erdnusspaste bezahlt werden, fünf Cent koste ein Päckchen mit lebenswichtigen Mineralsalzen, sagte die Karlsruher Unicef-Chefin Ursula Grass. In der nordwestlichen Provinz Khyber Pakhtunkhwa wurden bislang 9000 Kinder und 3000 schwangere Frauen und stillende Mütter mit Zusatznahrung versorgt.
Nach Uno-Angaben sind insgesamt mehr als 17 Millionen Pakistaner von den Fluten betroffen, die Ende Juli durch Monsunregen ausgelöst worden waren. Während die Pegelstände in Nord- und Zentralpakistan allmählich fallen, sind am Unterlauf des Indus noch riesige Landstriche überflutet. Zwei weitere Städte im Süden des Landes mit insgesamt 100 000 Einwohnern drohen zu versinken. Die Wassermassen des über die Ufer getretenen Flusses strömten auf Jati und Choohar Jamali zu, teilte gestern ein Behördensprecher mit.