Der 16-Jährige steht im Finale der RTL-Show “Deutschland sucht den Superstar“. Jetzt geht es gegen Luca Hänni um einen Plattenvertrag.
Köln. Er ist der Liebling der Fans, liegt in Umfragen der Zuschauer vorne: Der 16-jährige Daniele Negroni steht im Finale der RTL-Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“. Dort tritt der Schüler am kommenden Sonnabend gegen den Schweizer Maurer-Lehrling Luca Hänni (17) an. Der Krankenpfleger Jesse Ritch (20), der ebenfalls aus der Schweiz kommt, musste den Wettbewerb am Sonnabend trotz starker Stimme verlassen. Der Sieger bekommt neben einem Plattenvertrag auch 500.000 Euro.
Negroni gilt nicht nur als Favorit der Fans, auch Chef-Juror Dieter Bohlen mag den Schüler mit der markanten Stimme. Daniele, der mit seiner Mutter Renate in Regensburg wohnt, blickt bereits auf eine schwere Vergangenheit zurück. Wie die "Bild"-Zeitung am Montag berichtet, hat der 16-Jährige seinen Vater noch nie in seinem Leben gesehen. Daniele, der im italienischen Arona geboren wurde, war erst zwölf Monate alt, als sich seine Eltern trennten. Mit seiner Mutter zog er zurück nach Deutschland, Kontakt zu seinem Vater gab es keinen mehr. "Meine Mutter sagte, er sei ein böser Mensch. Deshalb wollte ich ihn nie sehen", wird Daniele in der "Bild" zitiert. Er könne sich aber vorstellen, seinen Vater Luciano in der Zukunft zu treffen. Dieser sehne sich schon lange nach einer Begegnung mit seinem Sohn. "Es ist wahnsinnig traurig, dass ich meinen Sohn seit 15 Jahren nicht sehen darf. Es bricht mir das Herz", sagte Vater Negroni der "Bild".
Zuvor will sich Daniele aber voll auf das Finale der Castingshow konzentrieren. Im Halbfinale trug Negroni die Lieder „Beggin'“ (von Madcon), „Wherever You Will Go“ (The Calling) und „Drive By“ (Train) vor. Luca aus Uetendorf bei Bern konnte mit den Songs „Das Beste“ (Silbermond), „Ma Chérie“ (DJ Antoine) sowie „The Man Who Can't Be Moved“ (The Script) vor allem bei jüngeren Fans im Studio punkten. Der „Bravo“-taugliche Maurer-Azubi gilt schon lange als Favorit.
Favorit der Jury war auch Jesse: Er sang „Unbelievable“ von Craig David, „Die erste Träne“ (Bisou) und „Every Breath You Take“ (The Police). „Jesse hat am besten gesungen“, sagte Chefjuror Dieter Bohlen. Natalie Horler meinte: „Ich bin das erste Mal sprachlos. Das hat mich umgehauen. Wenn hier einer verdient hat zu gewinnen, dann du!“ Doch das Publikum wählte ihn mit seinen Anrufen dennoch raus.
Dieter Bohlen bescheinigte aber auch Daniele Negroni mit seiner kratzig-dunklen Stimme gute Gewinn-Chancen: „Deine Stimme klingt so teerig wie die des Marlboro-Mannes. Aber: Ich glaube, du schaffst es bis zum Ende.“
Ein spezielles Musikmotto gab es an diesem Abend in der Kölner Halle Coloneum nicht. Zwischen den mit Lasereffekten und Pyrotechnik aufwendig inszenierten Auftritten des Halbfinal-Trios zeigte der Sender Bilder von Heimatausflügen der Kandidaten.
Die Entscheidung fiel erneut direkt im Anschluss an die Auftritte, weil die minderjährigen Finalisten später am Abend nicht mehr auf einer Bühne stehen dürfen. Auf die beiden "DSDS“-Finalisten wartet jetzt eine harte Woche. Am Sonntag sollten die Kandidaten im Plattenstudio von Dieter Bohlen in Tötensen bei Hamburg den Gewinnersong aufnehmen.
Durchschnittlich 4,65 Millionen Zuschauer (15,5 Prozent Marktanteil) verfolgten das „DSDS“-Halbfinale. Bei den von Privatsendern besonders begehrten werberelevanten 14- bis 49-Jährigen lag der Marktanteil sogar bei 23,4 Prozent (2,63 Millionen Menschen).
Die aktuelle neunte „DSDS“-Staffel hat mit diesen Quoten jedoch ein recht schwaches Zuschauerecho. Die achte Staffel im Vorjahr schalteten noch durchschnittlich 6,38 Millionen Menschen ein. Bei den 14- bis 49-Jährigen erreichte die Show damals im Schnitt noch 32,4 Prozent Marktanteil. Damit war die achte Staffel nach der ersten und siebten die erfolgreichste in der "DSDS“-Geschichte.
Mit Material von dpa