Model Klum hat nach sieben Ehejahren die Scheidung eingereicht. Sie will das Sorgerecht für die Kinder teilen. Noch-Ehemann Seal schweigt.

Berlin/Los Angeles. Heidi Samuel will wieder Heidi Klum heißen. Das steht in den Scheidungsunterlagen, die die TV-Moderatorin ("Germany's Next Topmodel") und Noch-Ehefrau von Popsänger Seal beim Superior Court in Los Angeles eingereicht hat. Das ehemalige Topmodel hatte im November 2009, nach der Geburt ihres vierten Kindes, den Nachnamen ihres Mannes angenommen und hieß seitdem Heidi Samuel. Sie trat aber in deutschen und amerikanischen TV-Shows weiterhin als Heidi Klum auf.

Als Trennungsgrund nach fast sieben Jahren Ehe gibt die Deutsche aus Bergisch Gladbach, die auch die US-Staatsbürgerschaft besitzt, "unüberbrückbare Differenzen" an. Die vier Kinder - drei gemeinsame und Tochter Leni aus einer früheren Beziehung mit dem ehemaligen italienischen Formel-1-Manager Flavio Briatore, 62 - sollen bei ihr aufwachsen. Die 38-Jährige bietet dem Vater ihrer Kinder an, das Sorgerecht für Leni, 7, Henry, 6, Johann, 5 und Lou, 2, zu teilen. Mit einer Einschränkung: Sollte sie im Prozess recht bekommen, wird Henry Samuel alias Seal, 49, lediglich ein Besuchsrecht erhalten. Das besagt der "physical custody of children", der in den Dokumenten nachzulesen ist, die vom Internetportal tmz.com veröffentlicht wurden.

+++ Heidi Klum fühlt sich nach Seal-Trennung wie im "Auge eines Tornados" +++

Seal, der bisher nicht auf Fragen zu der Scheidung eingegangen ist, muss jetzt Stellung beziehen. Davon hängt es ab, ob das Paar sich gütlich einigt oder ob es zum Streit kommt. Der britische Sänger soll schon mehrfach klargemacht haben, dass er sich nicht als "Gelegenheitspapa" abschieben lässt, berichtet die "Bild am Sonntag". Eine Schlammschlacht wird es wohl nicht geben. Dafür wird schon Heidis Anwältin Laura Wasser sorgen, die als sehr diskret und erfolgreich gilt. Sie hat zum Beispiel Britney Spears gegen Kevin Federline, und Robyn Moore gegen Mel Gibson vertreten.

In einem weiteren Punkt der Scheidungspapiere - elf Seiten auf Englisch und Spanisch - geht es ums Geld. Nach kalifornischem Recht würde das in der Ehe angehäufte Vermögen zu gleichen Teilen aufgeteilt. Wie aus den Akten zu entnehmen ist, haben aber beide zu Beginn ihrer Ehe Gütertrennung vereinbart. Klum, die laut Wirtschaftsmagazin "Forbes" im Jahr etwa 20 Millionen Dollar verdienen soll, fordert auch keinen Unterhalt. Ehemann Seal würde nur dann welchen erhalten, wenn er nachweist, dass er "sich seinen bisherigen ehelichen Lebensstandard nicht mehr leisten kann", sagt Scheidungsanwalt Herrmann Messner.

Unterstützung bekommt Heidi derzeit besonders von ihren Eltern. Günther, 61, und Erna Klum, 66, stehen ihr seit Wochen zur Seite. Vater Günther, der auch ihr Manager ist, über Heidis Befinden: "Meiner Tochter geht es gut. Die Arbeit am ,Topmodel' lenkt sie ab, die Dreharbeiten laufen noch. Es ist ja bekannt, dass Arbeit gut dafür ist, auf andere Gedanken zu kommen."

Heidi Klum und Seal hatten im Januar überraschend ihre Trennung bekannt gegeben. Bis zuletzt gab es Gerüchte, dass es zu einer Versöhnung kommen könnte. Vor allem Seal schien die Hoffnung zu haben: Er trug noch lange den Ehering und sagte immer wieder, er könne sich eine Einigung vorstellen. Klum brach Mitte März erstmals ihr Schweigen: "Ich fühle mich, als wäre ich im Auge eines Tornados", sagte sie der Zeitschrift "Elle".

Beide galten immer als Vorzeigepaar unter den Prominenten. Jedes Jahr erneuerten sie am Hochzeitstag ihren Treueschwur. Vor knapp drei Monaten erklärten sie aber: "Wir haben sieben liebevolle, treue und glückliche Ehejahre verlebt, aber nachdem wir in uns gegangen sind, haben wir die Trennung beschlossen." Diese geschehe freundschaftlich und solle auch das Wohl ihrer Kinder schützen. "Das bleibt unsere Hauptsorge, gerade in der Zeit des Übergangs."

Fotos von Heidi und Seal www.abendblatt.de/heidiundseal