Beim Absturz eines Turboprops sind im Westen Sibiriens mindestens 31 Menschen ums Leben gekommen. Restliche zwölf Insassen schwer verletzt.
Moskau. Der Absturz eines Passagierflugzeugs in Sibirien hat 31 der insgesamt 43 Insassen das Leben gekostet. Die zwölf Überlebenden befanden sich Behördenangaben zufolge in kritischem Zustand. Die Ursache des Absturzes am Montagmorgen war zunächst unklar. Die zweimotorige Maschine vom Typ ATR-72 war auf dem Weg von Tjumen - rund 1.700 Kilometer östlich von Moskau - zur Ölstadt Surgut, als sie kurz nach dem Start auf ein Schneefeld stürzte.
An Bord befanden sich nach Behördenangaben 39 Passagiere und vier Besatzungsmitglieder. Die Unglücksmaschine französisch-italienischer Bauart wurde von der russischen Fluggesellschaft UTair betrieben. Laut der von UTair veröffentlichten Passagierliste schien keiner der Insassen Ausländer gewesen zu sein.
In Russland kam es in den vergangenen Jahren bereits zu einer Reihe tödlicher Flugzeugabstürze. Einige Kritiker machen den Einsatz altersschwacher Maschinen aus der Sowjet-Ära für die hohe Zahl der Unglücke verantwortlich. Industrieexperten wiesen allerdings auf weitere Probleme wie eine mangelhafte Ausbildung von Besatzungsmitgliedern, schlecht gewartete Flughäfen und unzureichende Kontrollen hin.
Erst im September waren bei einem Flugzeugabsturz in Jaroslawl nordöstlich von Moskau 44 Menschen getötet worden , darunter Mitglieder eines Profi-Hockey-Teams. Ein Pilotenfehler wurde für das Unglück verantwortlich gemacht. Auch beim Absturz von Smolensk im April 2010, bei dem der polnische Staatspräsident Lech Kaczynski und 95 weitere Insassen ums Leben kamen, spielte neben Nebel eine Fehleinschätzung des Piloten eine Rolle. (dapd)