Ein neuer Trend ist das Schmuggeln von flüssigem Kokain, das in speziellen Behältern im Körper aufbewahrt wird. Schmuggel von E-Zigaretten nimmt zu.

Frankfurt/Main. Mehr als eine Tonne Rauschgift hat der Zoll im vergangenen Jahr am Frankfurter Flughafen sichergestellt. Das Rauschgift hatte einen geschätzten Schwarzmarktwert von 32 Millionen Euro. „Im Hinblick auf die Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität spielt der Frankfurter Flughafen als internationale Drehscheibe im Fracht- und Passagierverkehr eine herausragende Rolle, sagte die Leiterin des Zollfahndungsamts Frankfurt, Pia Wiedemann, am Mittwoch in Frankfurt.

Ein neuer Trend ist das Schmuggeln von flüssigem Kokain, das in speziellen Behältnissen im Körper aufbewahrt wird. „Diese Variante wird sicherlich deshalb gewählt, weil sich die Behältnisse so einfacher schlucken lassen“, sagte Wiedemann.

Schmuggler werden nicht nur beim Verstecken von Drogen immer kreativer, sondern auch beim Bargeld. „Ein Reisender hatte fast eine Million Euro in Kakaodosen, Ketchup- und Mayonnaiseflaschen versteckt“, sagte Wiedemann. Bei einem anderen Passagier fanden die Zöllner in einer einzelnen Toilettenpapierrolle im Handgepäck allein 10.000 Euro. Auch in Keksrollen, Schokoladenriegeln und Zigarettenpackungen versteckten Schmuggler Bargeld. Reisende müssen Bargeld ab 10.000 Euro dem Zoll melden. Insgesamt zählte der Zoll im vergangenen Jahr 1.700 Verstöße. Die Summe der nicht angemeldeten Gelder belief sich dabei auf 42 Millionen Euro.

Immer häufiger werden Arzneimittel werden geschmuggelt, vor allem Schlankheitspräparate, Anabolika und Potenzmittel. Ein neuer Trend ist der Schmuggel von sogenannten E-Zigaretten, die keinen Tabak enthalten. „Nikotinhaltige E-Zigaretten fallen nach einem Beschluss des Frankfurter Landgerichts unter das Arzneimittelgesetz und gelten als nicht zugelassene Arzneimittel“, erklärte Wiedemann.

Auch das Schmuggeln von artgeschützten Tieren und Pflanzen nimmt weiter zu. 2011 wurden 25.000 Exemplare sichergestellt. „Die meisten Täter sind Touristen. Sie werden im Urlaub oft nicht aufgeklärt, dass das Mitbringen von Seepferdchen oder in Wein eingelegten Kobras nicht erlaubt ist“, erklärt Zoll-Pressesprecherin Christine Kolodzeiski.