Mit Christina Aguilera und Scarlett Johansson hatte sich ein Hacker in den USA prominente Opfer ausgesucht. Nach Dutzenden Cyberattacken bekennt sich der Mann jetzt schuldig.
Los Angeles. Scarlett Johansson hat sich mit öffentlichen Nacktfotos in der Vergangenheit eher zurückgehalten. Dennoch gelangten im September des vergangenen Jahres plötzlich sehr freizügige Privatfotos der US-Schauspielerin ins Internet. Nun hat sich ein 35-jähriger Hacker am Montag in Kalifornien schuldig bekannt. Über Monate hinweg soll er Computer und E-Mail-Postfächer vieler Hollywood-Stars angezapft haben. Nach Mitteilung der Staatsanwaltschaft räumte der Mann aus Florida vor Gericht in Los Angeles zahlreiche Straftaten ein, darunter illegales Abhören und Beschädigung von Computern. Das Strafmaß soll am 23. Juli verkündet werden. Dem Mann drohen bis zu 60 Jahre Haft.
Das Schuldeingeständnis werfe ein „helles Licht in die dunkle Unterwelt des Computer-Hacking“, sagte Staatsanwalt André Birotte. Der Täter räumte ein, mehr als 50 Opfer, darunter Scarlett Johansson, Mila Kunis oder Christina Aguilera von November 2010 bis Oktober 2011 ausspioniert zu haben. Er hackte ihre Konten, griff auf private Fotos und Informationen zu und verbreitete sie im Internet.
Schauspielerin Johansson soll die Bilder selbst zu Hause vor einem Spiegel mit einer Handykamera aufgenommen haben. Auf den Computern seiner Opfer hinterließ der Hacker ein Programm, das jede E-Mail sofort an ihn weiterleitete – egal wie privat und intim. Ein Teil des Materials gab der Mann an Dritte weiter, darunter andere Hacker und Promi-Journale.
Die Ermittlungen der Bundespolizei FBI liefen unter dem Namen „Operation Hackerazzi“. Im Oktober nahm die Polizei den Mann in Florida fest. Er entschuldigte sich danach öffentlich für seine Taten.
Mit Material von dpa