Ein 27-jähriger Psychiatrie-Patient fuhr in Basel eine Frau tot und verletzte sieben Menschen. Es war nicht das erste Mal, dass der Mann gewalttätig wurde.

Basel. Amokfahrt mit tödlichem Ausgang: Ein psychisch Kranker hat in Basel mit einem Auto eine Frau überfahren und getötet, sieben Menschen wurden verletzt. Wie die Schweizer Nachrichtenagentur SDA berichtete, war der 27-Jährige aus der geschlossenen Abteilung der Baseler Uniklinik geflohen.

Der junge Mann zog demnach am frühen Dienstagabend einen Fahrer in einer stehenden Autokolonne aus seinem Wagen und stieg in das Auto. Bei seiner Amokfahrt ins Stadtzentrum fuhr er zunächst einen Skater um und später eine Radfahrerin. Die 46-jährige Frau erlag später ihren Verletzungen. Der Mann überfuhr zwei weitere Radfahrerinnen und einige Fußgänger. Die sieben Verletzten sind zwischen 16 und 49 Jahren alt.

Die rund eineinhalb Kilometer lange Amokfahrt dauerte etwa eine Viertelstunde. Bei der Festnahme habe der Mann einen stark verwirrten Eindruck gemacht und Schürfwunden im Gesicht gehabt, sagte ein Polizeisprecher laut SDA.

Nachdem der 27-Jährige das Auto stehengelassen hatte und zu Fuß weiter geflüchtet war, wurde er von drei Passanten überwältigt. Er kam in Polizeigewahrsam und sollte am Mittwoch vernommen werden. Eine Sonderkommission der Polizei untersucht den Fall.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen vorsätzlicher Tötung, Raub und Verkehrsdelikten. Mittlerweile halte sich der suizidgefährdete Mann wieder in der Klinik auf, teilte diese mit.

Der 27-Jährige war schon vor der Fahrt durch Aggressionen aufgefallen. Er befand sich wegen Körperverletzung und einer schweren Persönlichkeitsstörung in der geschlossenen Psychiatrie. Auch dort sei es zu Tätlichkeiten gegen andere Patienten gekommen, teilte das Uniklinikum Basel mit. Der Mann gelte nicht als gemeingefährlich, hieß es in der Mitteilung. Es gebe keine Anhaltspunkte dafür, dass er Menschen töten wollte, sagte der Chefarzt der Forensischen Klinik laut Nachrichtenagentur SDA.

Er habe wohl unter dem Einfluss seiner psychischen Erkrankung gehandelt, einer schweren Persönlichkeitsstörung und paranoider Schizophrenie. Der Arzt vermutete, die bevorstehende Verlängerung seines Klinik-Aufenthalts habe seinen Patienten zur Flucht getrieben. Seine Behandlung war nach Angaben der Klinik schwierig.

Bei seiner Flucht überwand der Mann zwei normalerweise verschlossene Türen, teilte das Haus mit. Er folgte einer Krankenschwester durch eine noch nicht ganz geschlossene Tür und entriss ihr den Schlüssel für die zweite Pforte.