Wiesbaden. Nach Dänemark und Norwegen ist Deutschland in Europa das Land mit dem höchsten Anteil an Einpersonenhaushalten. Wie das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden gestern mitteilte, lebt in rund 40 Prozent aller Haushalte nur eine Person.
Während im Norden Europas Einpersonenhaushalte insgesamt weit verbreitet seien, überwögen im Osten und Süden Mehrpersonenhaushalte, erklärte das Institut. In Portugal etwa würden nur 18 Prozent der Haushalte von einer Person geführt, in Spanien 19 Prozent, in Griechenland 20 Prozent. Das Institut wies weiter darauf hin, dass in Deutschland und in Skandinavien nur ein Drittel der Einpersonenhaushalte von Menschen über 64 Jahren geführt werde, in einigen Ländern Ost- und Südeuropas sei es hingegen mehr als die Hälfte. Während also im südlichen Teil Europas vorwiegend alte Menschen alleine lebten, seien Einpersonenhaushalte im Norden des Kontinents eher eine Sache jüngerer Altersgruppen.
Die Gründe für die unterschiedliche Verteilung der Einpersonenhaushalte in Europa sind vielschichtig. In den südeuropäischen Ländern blieben viele junge Menschen relativ lange im Haushalt ihrer Eltern wohnen, während ihre Altersgenossen in Nord- und Westeuropa früher auszögen. Außerdem gebe es immer mehr Menschen, auch ältere, die sich trotz einer Partnerschaft bewusst für getrennte Haushalte entschieden.