Der Kapitän der “Costa Concordia“ hat der Reederei Costa Crociere eine Mitschuld am Kentern des Kreuzfahrtschiffes gegeben. Er habe aus Werbezwecken an die Insel Giglio heranfahren müssen, sagte Francesco Schettino bei einer Anhörung vor Gericht aus. “Wir müssen gesehen werden“, habe ihn die Reederei aufgefordert. “Machen Sie Werbung und grüßen Sie die Insel.“
Giglio. Der Kapitän der "Costa Concordia" hat der Reederei Costa Crociere eine Mitschuld am Kentern des Kreuzfahrtschiffes gegeben. Er habe aus Werbezwecken an die Insel Giglio heranfahren müssen, sagte Francesco Schettino bei einer Anhörung vor Gericht aus. "Wir müssen gesehen werden", habe ihn die Reederei aufgefordert. "Machen Sie Werbung und grüßen Sie die Insel."
Inzwischen ist klar, dass bei der Havarie mindestens ein Deutscher ums Leben gekommen ist. Der Mann gehört zu den acht Toten, die bis gestern Abend identifiziert werden konnten. Insgesamt wurden bisher 13 Leichen aus dem Wrack geborgen - und immer noch werden mindestens 23 Menschen vermisst. "Es könnte auch eine noch unbekannte Anzahl Personen geben, von denen wir nichts wissen, die blinde Passagiere waren", sagte der Leiter des Krisenstabs, Franco Gabrielli. Unterdessen setzten Spezialkräfte gestern die Suche im Wrack der "Costa Concordia" vor der Insel Giglio fort. Insgesamt seien 643 Menschen im Einsatz, darunter 65 Marinetaucher, sagte Gabrielli.
In Deutschland wollen offenbar weitere Passagiere Schadenersatz geltend machen. Zu den fünf Touristen, die bereits Ansprüche in Höhe von 100 000 Euro gestellt hätten, kämen in dieser Woche wohl weitere hinzu, sagte Opferanwalt Hans Reinhardt. In den USA droht der Reederei zudem eine Sammelklage in Millionenhöhe. (dapd/rtr)