Weibliche Holland-Fans in orangefarbenen Miniröcken haben den Zorn der Fifa auf sich gezogen. Es ging dabei aber nicht um Rocklängen.
Johannesburg. 36 weibliche Fußball-Fans aus den Niederlanden haben die WM-Ordnungskräfte im Soccer-City-Stadion in Johannesburg durch ihre Einheitskluft und ihr auffälliges Verhalten auf den Plan gerufen. Wie die Tageszeitung „The Star“ am Dienstag berichtete, schritten 40 Stewards ein, weil die ausgelassenen Holländerinnen beim Spiel der Niederlande gegen Dänemark alle identisch gestylte Mini-Shirts der Biermarke Bavaria trugen. „Wir saßen ganz nah am Spielfeld und machten eine Menge Lärm, die Kameras waren auf uns gerichtet“, sagte Barbara Kastein. „In der zweiten Halbzeit wurden wir von 40 Ordnungshütern umringt, die uns zwangen, das Stadion zu verlassen.“
Die orangenen Mini-Shirts trugen kein Emblem von Bavaria, wurden aber von diesem Unternehmen auf den Markt gebracht und sind für Eingeweihte als Bavaria-Firmenprodukt erkennbar. Die 36 jungen Frauen wurden drei Stunden festgehalten und unter anderem befragt, ob sie für das Unternehmen arbeiten. Die Polizei kündigte an, sie werde die Untersuchungen fortsetzen. Die Verhöre fanden in den Büros des Fußballverbandes FIFA statt, der die WM ausrichtet. Die FIFA erklärte, die jungen Frauen seien von dem Brauereiunternehmen „für eine Marketing-Kampagne instrumentalisiert worden“. Der Brauerei-Gigant Budweiser ist der einzige Bierproduzent, der in den WM-Stadien Werbung betreiben darf.